Panorama

"Produkte nicht mehr erhältlich" Amazon und Lieferando werfen Hildmann raus

Hildmann irgendwann und irgendwo, auf jeden Fall im Einsatz gegen die Corona-Beschränkungen.

Hildmann irgendwann und irgendwo, auf jeden Fall im Einsatz gegen die Corona-Beschränkungen.

(Foto: picture alliance/dpa)

In der Corona-Krise hat sich der Berliner Koch und Autor Hildmann radikalisiert - zumindest wurde es in dieser Zeit unübersehbar. Inzwischen ist er im Ausland untergetaucht und wird per Haftbefehl gesucht. Nun wenden sich weitere Geschäftspartner von dem 40-Jährigen ab.

Amazon sowie Lieferando haben die Zusammenarbeit mit dem Verschwörungsideologen und Coronaleugner Attila Hildmann beendet. Seine Vegan-Kochbücher und Lebensmittel hat Amazon aus dem Angebot genommen. "Die entsprechenden Produkte sind nicht mehr erhältlich", sagte ein Sprecher dem "Spiegel".

Der zum niederländischen Konzern Just Eat Take­away gehörende Essenslieferdienst Lieferando hat demnach die Zusammenarbeit vor Kurzem mit dem Kochbuchautor und früheren Imbissbetreiber beendet. Hildmann habe klar gegen die Geschäftsbedingungen des Unternehmens verstoßen, sagte ein Lieferando-Spre­cher. "Wir distanzieren uns von jeglichem nicht-inklusiven Verhalten."

Hildmann wird derzeit per Haftbefehl gesucht und ist mutmaßlich in der Türkei untergetaucht. Die Staatsanwaltschaft Berlin wirft ihm unter anderem Volksverhetzung, Beleidigung, Bedrohung und öffent­liche Aufforderung zu Straf­taten vor. Hildmann hatte auf seinen Kanälen in sozialen Netzwerken wiederholt antisemitische Botschaften verbreitet. In dem Ermittlungsverfahren gegen den 40-Jährigen überprüft die Berliner Anklagebehörde mehr als 1000 Äußerungen. Hildmann nennt sich selbst "ultrarechts" und einen Verschwörungsprediger.

Die Polizei in Brandenburg hatte bei einer Durchsuchung der Wohnung Hildmanns Beweise zunächst präventiv sichergestellt. Im Dezember war dann per richterlichem Beschluss in Berlin erwirkt worden, dass die Staatsanwaltschaft mehrere Laptops, Handys, Speicherkarten und USB-Sticks auswerten kann.

Hildmann war unter anderem bei der Eskalation von Protesten am Reichstagsgebäude im August 2020 festgenommen worden. Im Juli vergangenen Jahres soll Hildmann außerdem den Grünen-Politiker Volker Beck bedroht haben. Wenn er "Reichskanzler wäre" solle für Beck die Todesstrafe "durch Eiertreten" eingeführt werden, sagte er laut Presseberichten.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa

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