Silvesternacht in Mailand Angriffe auf Frauen - 18 Verdächtige identifiziert
11.01.2022, 18:25 Uhr
"Ich hatte 15 Hände auf mir", berichtet eine Betroffene.
(Foto: Screenshot Youtube)
Mehrere Frauen berichten von sexuellen Übergriffen vor dem Mailänder Dom in der Silvesternacht. Darunter auch zwei 20-jährige deutsche Touristinnen. Aufnahmen von Überwachungskameras und Posts in den sozialen Medien haben der Polizei nun geholfen, mehrere verdächtige Männer auszumachen.
In der Silvesternacht kommt es vor dem Mailänder Dom zu sexuellen Übergriffen auf Frauen. Auch deutsche Touristinnen sind betroffen. Nun hat die italienische Polizei mehrere junge Männer als Verdächtige identifiziert. Es handele sich um 18 italienische und ausländische Jugendliche und junge Männer im Alter zwischen 15 und 21 Jahren, teilte die Polizei der norditalienischen Stadt mit.
Neun junge Frauen, darunter auch zwei deutsche 20-jährige Touristinnen, hatten berichtet, dass sie in der Silvesternacht auf der zentralen Mailänder Piazza del Duomo von Gruppen junger Männer sexuell belästigt worden seien. Die Mailänder Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Auf Grundlage der Bilder von Überwachungskameras, Einträgen in Online-Netzwerken und Zeugenaussagen konnte die Polizei "drei Gewalt-Episoden" gegen Frauen ausmachen. Die Ermittler durchsuchten am Morgen mehrere Objekte in Mailand und Turin.
Eine der Frauen, die von sexuellen Übergriffen betroffen waren, hatte der italienischen Nachrichtenagentur Ansa gesagt: "Wir haben versucht, sie wegzuschieben, meine Freundin hat sie geschlagen und geohrfeigt, aber sie haben gelacht und uns weiter angegriffen. Ich hatte 15 Hände auf mir."
Die Übergriffe nähren die Sorge wegen Gewalt gegen Frauen in Italien, wo pro Woche durchschnittlich zwei Frauen getötet werden, meist von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Partner. Außerdem erinnern die Vorfälle an die Silvesternacht 2015/2016 in Köln. Damals hatte es rund um den Hauptbahnhof und den Dom massenhaft sexuelle Übergriffe gegen Frauen sowie andere Straftaten wie etwa Diebstähle gegeben. Die Taten waren aus einer großen Menge heraus verübt worden. Viele Beschuldigte waren nordafrikanischer Herkunft. Die Ereignisse sorgten bundesweit für Entsetzen und emotionale Debatten.
Quelle: ntv.de, ysc/AFP