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Ziel war Synagoge in Halle Anschlag geplant: Polizei nimmt 19-Jährigen in der Schweiz fest

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2019 hatte der Rechtsextremist Stephan B., die Synagoge bewaffnet zu stürmen.

2019 hatte der Rechtsextremist Stephan B., die Synagoge bewaffnet zu stürmen.

(Foto: picture alliance/dpa/AFP Pool)

Schon einmal ist die Synagoge in Halle das Ziel eines Anschlags. Erneut beschafft sich ein Rechtsextremer Waffen und kündigt eine Attacke in einer Chatgruppe an. Gegen den 19-Jährigen ergeht ein Haftbefehl.

Wegen eines geplanten rechtsextremistisch motivierten Anschlags auf die Synagoge in Halle an der Saale ist ein 19-Jähriger in der Schweiz festgenommen worden. Er soll zwischen Juli vergangenen Jahres und Februar seine Anschlagspläne wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt und sich eine Langwaffe beschafft haben, wie die Staatsanwaltschaft Halle mitteilte.

Gegen den Tatverdächtigen, der inzwischen nach Deutschland ausgeliefert wurde, wird wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe ermittelt. Ein konkreter Zeitpunkt für die Durchführung der Tat stand der Staatsanwaltschaft zufolge nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht fest. Der Beschuldigte selbst bestreitet demnach, die Anschlagspläne ernsthaft verfolgt zu haben.

Der 19-Jährige, der zur Tatzeit in der Schweiz gelebt und zuvor in Halle an der Saale gewohnt hatte, wurde am 14. Februar von den Schweizer Behörden festgenommen. Bei seiner Festnahme wurde neben elektronischen Kommunikationsmitteln auch eine funktionsfähige Langwaffe beschlagnahmt. Am Dienstag vergangener Woche wurde der Beschuldigte nach Deutschland überstellt, wo ihm dann der Haftbefehl verkündet wurde.

Die Synagoge in der sachsen-anhaltischen Stadt war schon einmal Ziel eines Anschlags. Der Rechtsextremist Stephan B. hatte am 9. Oktober 2019 versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur das jüdische Gotteshaus in Halle zu stürmen und die dort versammelten 52 Gemeindemitglieder zu töten. Das scheiterte an der gesicherten Eingangstür und Ladehemmungen seiner selbstgebauten Waffen. Unmittelbar danach erschoss der Attentäter in der Stadt eine Passantin auf der Straße und einen jungen Mann in einem Dönerimbiss.

2020 wurde der Täter wegen zweifachen Mordes und dutzendfachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt. Außerdem ordnete das Gericht anschließende Sicherungsverwahrung an.

Quelle: ntv.de, ses/AFP

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