Panorama

Hinweise im Kidnapping-FallAnwalt zweifelt Entführung von Model an

25.09.2017, 17:34 Uhr
Chloe
(Foto: Instagram/chloeayling)

Der Fall von Chloe Ayling sorgt weiter für Aufsehen. Das entführte Model sollte eigentlich im Internet als Sexsklavin verkauft werden - doch sie kommt frei. Der Anwalt eines Festgenommenen bezweifelt nun ihre Geschichte.

Gefesselt und betäubt soll Chloe Ayling sechs Tage lang in einem Koffer gelebt haben, bevor ihre Entführer sie freiließen. Der Fall des britischen Models sorgte im Juli für Aufsehen. Angeblich war Ayling unter dem Vorwand eines Fotoshootings gekidnappt und laut eigener Aussage in ein Farmhaus nahe Turin verschleppt worden. Von dort aus sollte sie demnach im Darknet als Sexsklavin nach Deutschland verkauft werden.

Inzwischen wird der Fall vor einem Londoner Gericht verhandelt. George Hepburne Scott, der einen der mutmaßlichen Täter vertritt, erzählt nun eine ganz andere Geschichte. Seinen Ausführungen zufolge war der Entführungsfall fingiert. Der Anwalt spricht von einer "Inszenierung" zu "Publicityzwecken", berichten britische Medien. "Es gibt ein reales Risiko, dass der ganze Fall nur Schein war", sagte er. So soll es der 20-Jährigen lediglich darum gegangen sein, Lösegeld von ihrer Modelagentur zu erpressen und Aufmerksamkeit zu erregen.

Seit Bekanntwerden des Entführungfalls zählt Ayling mehr als 250.000 Abonnenten auf Instagram. Dort postet das Fotomodel regelmäßig freizügige Fotos von sich. Vor kurzem kündigte sie an, ein Buch über ihre Geschichte schreiben zu wollen.

In Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden hatten britische Ermittler zwei Brüder festgenommen, die die 20-Jährige entführt haben sollen. Die 30 und 36 Jahre alten Männer hatten schon damals ausgesagt, dass die Entführung in Zusammenarbeit mit Ayling abgelaufen sei. So soll die junge Mutter unter anderem mit ihrem vermeintlichen Entführer Schuhe kaufen und frühstücken gegangen sein, was "komplett unnormal für eine Geiselsituation" sei, sagte Hepburne-Scott.

Die Entführer hatten das Model nach sechs Tagen vor der britischen Botschaft in Mailand frei gelassen. Seitdem wird über den Ablauf der vermeintlichen Tat spekuliert.

Quelle: lsc

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