Proteste in Unterkunft in ItalienAsylbewerber halten Mitarbeiter gefangen

In Italien nehmen Asylbewerber aus Protest gegen den Tod einer 25-jährigen Ivorerin Mitarbeiter eines Aufnahmezentrums gefangen. Stundenlang blockieren sie den Zugang und legen in der Unterkunft Feuer.
Protestierende Asylbewerber haben in Italien 25 Mitarbeiter eines Aufnahmezentrums in Cona über mehrere Stunden hinweg gefangen gehalten. Die Beschäftigten durften die Einrichtung nahe Venedig am frühen Morgen aber wieder verlassen.
Niemand sei verletzt worden, sagte Angelo Sanna von der Polizei in Venedig dem Fernsehsender Sky TG24. Der Protest war ausgebrochen, nachdem eine 25-jährige Ivorerin nach einem Ohnmachtsanfall gestorben war. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, werfen die Asylbewerber dem Rettungsdienst vor, nicht schnell genug gekommen zu sein, um das Leben der Frau zu retten.
Sie blockierten daraufhin den Eingang zur Einrichtung, schalteten den Strom aus und legten Feuer. Die Mitarbeiter schlossen sich in Büros und Containern ein. Erst nachdem die Polizei vermittelt hatte, wurden sie freigelassen. Sanna zufolge wird die Leiche der Ivorerin nun obduziert, um die Todesursache zu klären. In dem Aufnahmezentrum bei Cona in Norditalien leben rund 1400 Asylsuchende.
Wie der italienische Radiosender Sole-24 Ore berichtet, sei vor den Protesten gegen die Geschäftsführung der Einrichtung wegen Betrug- und Misshandlungsvorwürfen ermittelt worden.