80-Jährige starb auf InselReederei stoppt Kreuzfahrt nach Tod von vergessener Passagierin

Für Suzanne Rees sollte es der Urlaub ihres Lebens werden. 60 Tage lang wollte die 80-Jährige an Bord der "Coral Adventurer" Australien bereisen. Statt eines Abenteuers fand sie den Tod, vergessen auf einer Insel. Die Reederei stoppt die Kreuzfahrt nun auch auf Druck der Behörden vorzeitig.
Die Reederei Coral Expeditions hat wenige Tage nach dem Tod der 80-jährigen Passagierin Suzanne Rees die Luxuskreuzfahrt abgesagt, auf der sich der Vorfall ereignete. Die "Coral Adventurer" werde für die Dauer der Ermittlungen zu dem Todesfall in seinen Heimathafen im australischen Cairns zurückkehren, teilt der Geschäftsführer von Coral Expeditions, Mark Fifield, mit. Das Unternehmen sei stolz darauf, "seinen Gästen hochwertige Erlebnisse zu bieten", sagt er weiter. "Angesichts der Umstände der vergangenen Woche wurde deutlich, dass wir dieses Versprechen nicht einhalten konnten."
Die "Coral Adventurer" befand sich auf einer 60-tägigen Rundreise durch Australien. Am 25. Oktober legte das Luxuskreuzfahrtschiff auf Lizard Island am berühmten Great Barrier Reef an. Eine Wandergruppe wollte den höchsten Gipfel der Eidechseninsel erklimmen. Auf halbem Weg musste die 80-jährige Rees aufgeben und blieb zurück. Laut ihrer Tochter Katherine wurde sie gebeten, allein zum Schiff zurückzukehren.
Als das Kreuzfahrtschiff wieder ablegte, war Rees nicht an Bord. Das allerdings fiel erst Stunden später auf: Das Schiff kehrte um. Eine Suchtruppe fand sie tags darauf tot auf der Insel. Einige Medien berichten, dass sie beim Abstieg vom Gipfel vermutlich von einer Klippe gestürzt sei.
Die australische Behörde für Seeverkehrssicherheit (Amsa) hat den Kapitän der "Coral Adventurer" eigenen Angaben zufolge aufgefordert, keine neuen Passagiere mehr an Bord zu nehmen. Mitarbeiter der Behörde würden das Schiff in Cairns in Empfang nehmen, heißt es in einer Stellungnahme. Amsa werde untersuchen, warum Rees beim Einsteigen nicht berücksichtigt wurde.
Laut Coral-Expeditions-Chef Fifield wurden Passagiere und Besatzung am Mittwoch informiert, dass die Reise nach dem Tod von Rees abgebrochen wird. Den Passagieren sollen die Kosten vollständig erstattet werden: Berichten zufolge hat die Luxuskreuzfahrt rund 43.000 Euro pro Person gekostet.