Erwartungen weit übertroffen Auktionshaus versteigert rares Gandhi-Porträt für über 150.000 Pfund
17.07.2025, 18:15 Uhr Artikel anhören
Das Gandi-Ölgemälde der Künstlerin Clare Leighton war bisher in Familienbesitz.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Mahatma Gandhi führt Indien mit gewaltlosem Widerstand gegen die britische Kolonialherrschaft 1947 in die Unabhängigkeit. Zu seiner Lebzeit stand der indische Freiheitskämpfer nur einmal selbst Modell für ein Porträt. Nun ist das Werk für eine hohe Summe in London unter den Hammer gekommen.
Ein seltenes Ölgemälde des indischen Nationalhelden Mahatma Gandhi ist in London für 152.800 Pfund (rund 176.626 Euro) versteigert worden. Wie das Auktionshaus Bonhams mitteilte, wurde der Schätzwert von 50.000 bis 70.000 Pfund bei der bis Dienstag dauernden Auktion damit weit übertroffen. Das 1931 von der Künstlerin Clare Leighton gemalte Bild gilt als das einzige Porträt, für das Gandhi je selbst Modell stand.
Gandhi war damals nach London gereist, um mit der britischen Regierung über die Zukunft Indiens zu verhandeln. Leighton, die vor allem für ihre Holzstiche bekannt ist, gehörte damals der linksgerichteten Londoner Künstlerszene an und wurde von ihrem Lebensgefährten, dem Journalisten Henry Noel Brailsford, mit Gandhi bekannt gemacht.
Ihr Ölgemälde zeige Gandhi "auf dem Höhepunkt seiner Macht", sagte der Großneffe der Künstlerin, Caspar Leighton, vor der Auktion. Es wurde im November 1931 in London ausgestellt und dann erst wieder 1978 bei einer Ausstellung der Künstlerin in Boston.
Es war bisher immer in Familienbesitz: Nach Clare Leightons Tod erbte der Vater ihres Großneffen das Bild und danach er selbst. Neben der Familiengeschichte erzähle das Bild aber eine "noch viel größere Geschichte", sagte Caspar Leighton vor der Auktion. Er habe den Wunsch, es mehr Menschen zugänglich zu machen. "Vielleicht sollte es nach Indien zurückkehren - vielleicht ist das seine wahre Heimat."
Der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi hatte die gewaltlose Kampagne gegen die britische Kolonialherrschaft angeführt, die 1947 zur Unabhängigkeit Indiens führte. Seine Strategie des gewaltfreien Widerstands findet auch im Dalai Lama, dem spirituellen Oberhaupt der Tibeter, einen großen Bewunderer. 1948 wurde Mahatma Gandhi von einem Hindu-Extremisten erschossen und kurz nach seinem Tod eingeäschert. Der Ort der Einäscherung ist ein Wallfahrtsort in Indien.
Quelle: ntv.de, gut/AFP