Panorama

Ausschreitungen bei Box-Film Polizei wittert Tiktok-Trend hinter Kino-Randalen

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In Essen und Bremen fliegen Snacks, in Hamburg angeblich sogar Fäuste: Während der Vorführung des Boxdramas "Creed III – Rocky’s Legacy" kommt es in einigen Kinos zu Randalen. Die Besucher treiben es dabei stets so weit, dass der Film abgebrochen werden muss. Die Polizei vermutet einen Tiktok-Trend dahinter.

Seit ein paar Tagen läuft "Creed III - Rocky's Legacy" in den deutschen Kinos. In einigen Spielstätten randalierten Besucher während der Vorführung des Boxdramas - in Essen, in Hamburg und in Bremen. Alles zum Leid der übrigen Gäste, die lediglich den Film sehen wollten. Der wurde letztlich in allen betroffenen Kinos abgebrochen. Die Tumulte selbst sollen dabei stets unterschiedlich ausgefallen sein, von Essensschlachten bis zu Handgreiflichkeiten.

In einem Kino am Hamburger Dammtor soll es zum Beispiel einen besonders heftigen Fall gegeben haben. Dort führte eine angebliche Massenschlägerei zu einem größeren Polizeieinsatz. Ein Mitarbeiter des Kinos hatte die Beamten gerufen, heißt es vonseiten eines Polizeisprechers. Die Beamten rückten kurz nach Mitternacht an, konnten aber keinen der Beteiligten auffinden. Und obwohl sich die Lage beruhigt hatte und im Kinosaal rund 200 Menschen saßen, entschied sich der Betreiber, die Vorstellung abzubrechen. Mit dem abrupten Ende dürften die meisten wohl nicht gerechnet haben. Ähnlich verhält es sich in einem Bremer Kino.

Dort soll sich gleich an zwei Tagen die "Creed III"-Vorführung zur Stressprobe für alle entwickelt haben, die lediglich den Film sehen wollten. Beim ersten Mal gerieten zwei Gruppen Jugendlicher aneinander. Auslöser war ein Streit über Sitzplätze. Manche sollen wohl Messer und Pfefferspray gezückt haben. Vier Jugendliche mussten wegen Atemwegsreizungen von Sanitätern behandelt werden, zwei Personen wurden festgenommen. Niedergestochen wurde wohl niemand.

Vom zweiten Vorfall soll es sogar ein Video auf der Social-Media-Plattform Tiktok gegeben haben. Darin kippte ein Besucher einen Eimer Nachos auf die anderen Gäste. Es kam zu Rangeleien und Tumulten. Die Polizei rückte schließlich mit einem Großaufgebot an, beruhigte anschließend die Besucher. Verletzt wurde laut der Beamten niemand. Der Film musste, mal wieder, abgebrochen werden.

Steckt ein Social-Media-Trend dahinter?

Ein weiterer bekannter Fall ereignete sich in Essen. Selber Film, ähnliches Muster. Mitten in der Vorstellung von "Creed III" benahmen sich einige jugendliche Besucher reichlich daneben, warfen Snacks, kletterten über Sitze. Die Kinobetreiber forderten darauf alle auf, den Kinosaal zu verlassen. Für alle Unbeteiligten wohl eine eher drakonische Strafe. 40 Personen weigerten sich, worauf die Polizei anrücken und das Hausrecht durchsetzen musste.

Warum es gerade bei diesem Film so häufig zu Randalen kommt, ob nun inspiriert durch das Geschehen auf der Leinwand oder aber ein kleiner Adrenalinschub infolge der spannenden Kämpfe, ist unklar. Die Essener Polizei vermutet dahinter einen aktuellen Tiktok-Trend. Bei dem würden die Personen in Kinosälen ein "derart asoziales Verhalten" zeigen, dass die Filme am Ende abgebrochen werden müssen. Hier spricht die Polizei auch von "angehenden Social-Media-Stars" und "Möchtegern-Influencern".

Quelle: ntv.de

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