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Für Drohungen und Gewalttaten Organisierte Kriminalität setzt zunehmend auf Jugendliche

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Jugendliche und Kinder werden mit Geld gelockt, um sie Straftaten ausführen zu lassen.

Jugendliche und Kinder werden mit Geld gelockt, um sie Straftaten ausführen zu lassen.

(Foto: imago images / Joko)

Die Organisierte Kriminalität in Deutschland richtet Milliardenschäden an. Laut BKA-Bericht werden sogar Jugendliche für Tötungen rekrutiert. Innenminister Dobrindt fordert einen Paradigmenwechsel und will unrechtmäßig erworbenes Vermögen konsequent einziehen.

Die Organisierte Kriminalität (OK) in Deutschland sorgt weiter für Milliardenschäden und wirbt zunehmend Jugendliche und auch Kinder an. Kriminelle Gruppen rekrutieren sie demnach für Drohungen, Angriffe und auch Tötungen, heißt es in dem in Wiesbaden vorgestellten Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2024 des Bundeskriminalamtes (BKA).

Dies stehe im Zusammenhang mit dem Phänomen des sogenannten "Crime-as-a-Service". Hauptbetätigungsfeld der OK bleibe der Rauschgifthandel. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 647 Ermittlungsverfahren geführt, von denen mehr als 70 Prozent einen transnationalen Bezug aufwiesen. In den Vorjahren lag die Zahl der Verfahren ähnlich hoch.

Innenminister Alexander Dobrindt bezeichnete die Organisierte Kriminalität als eine der größten Bedrohungen für den Rechtsstaat. "Sie agiert brutal und skrupellos, weltweit - vom Drogenhandel über Geldwäsche bis zur Einflussnahme auf Entscheidungsträger", sagte Dobrindt. "Diesen kriminellen Netzwerken muss man den Nährboden entziehen, indem man ihre Geldquellen konsequent austrocknet. Wer innerhalb dieser Strukturen nicht erklären kann, woher sein Vermögen kommt, soll es verlieren. Das ist ein Paradigmenwechsel."

Lukratives Geschäft Cyberkriminalität

Der durch OK-Gruppierungen verursachte Gesamtschaden lag dem Lagebild zufolge 2024 bei 2,6 Milliarden Euro. Mehr als zwei Drittel davon entfielen auf den Bereich Cybercrime, obwohl diese Gruppen nur vier Prozent der Ermittlungsverfahren ausmachten. Die Summe des gewaschenen Geldes stieg auf 230,5 Millionen Euro. In jedem fünften Verfahren wurden bei den verfolgten Taten zudem verschlüsselte Messenger-Dienste genutzt.

BKA-Präsident Holger Münch erklärte, das BKA setze auf eine intensive nationale und internationale Zusammenarbeit. Als Beispiele nannte er die Gemeinsame Plattform der OK-Bekämpfung (GPOK) von Bund und Ländern sowie eine bei Europol angesiedelte "Operational Taskforce" zur Bekämpfung von "Violence-as-a-Service".

Quelle: ntv.de, rog/rts

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