Neuer Starkregen im Nordosten Bayern kommt bei Unwetter mit blauem Auge davon
22.05.2024, 09:37 Uhr Artikel anhören
Es gießt wie aus Eimern, Autos verkeilen sich unter einer Brücke, die Feuerwehr ist im Dauereinsatz - dennoch ist die Lage nach den Unwettern in Bayern nicht ganz so verheerend wie zuvor im Saarland. Allerdings rollen die nächsten Unwetter heran, diesmal im Nordosten.
Heftige Regenfälle haben vor allem im Norden und Osten Bayerns für zahlreiche Polizei- und Feuerwehreinsätze gesorgt. Insgesamt sei die Situation in der Region aber nicht dramatisch, niemand sei ernsthaft zu Schaden gekommen, teilte die Polizei mit. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz dürften die Menschen in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten aufatmen: Zu weiteren wetterbedingten Einsätzen kam es nicht, wie ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei in Saarbrücken sagte. Im Tagesverlauf dürfte der Schwerpunkt der Unwetter im Norden und Nordosten Deutschlands liegen, der bislang weitgehend verschont geblieben war.
In der bayerischen Oberpfalz führten Unwetter am Dienstagabend zu vollgelaufenen Kellern und überschwemmten Straßen. Wassermassen ließen in der Gemeinde Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach Autos über die Straßen treiben, Menschen waren in ihren Häusern eingeschlossen. Verletzte habe es aber nicht gegeben, sagte ein Polizeisprecher.
Im bayerischen Oberfranken waren am Dienstag besonders Bamberg und die Umgebung von Unwettern betroffen, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller waren die Folge. Mehr als 60 wetterbedingte Einsätze wurden aus der Region gemeldet. Auch einige Verkehrsunfälle gab es aufgrund des Wetters. Schwer verletzt wurde dabei aber niemand.
Rot-Kreuz-Mitarbeiter stirbt
Nach dem verheerenden Hochwasser über Pfingsten im Saarland gab Landesinnenminister Reinhold Jost am Dienstag Entwarnung. Nach neuesten Informationen könne "das Wettergeschehen herabgestuft" werden, sagte er in Saarbrücken. Enorme Regenmengen hatten am Pfingstwochenende im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Im Saarland kam eine 67-Jährige infolge eines Hochwasser-Rettungseinsatzes ums Leben. Laut Jost starb zudem nach einem Rettungseinsatz ein Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes an einem Herzversagen.
Die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten im Saarland und in Rheinland-Pfalz laufen derweil weiter. Die Höhe der von Dauerregen und Unwetter verursachten Schäden ist noch unklar. Das Wasser müsse zunächst ganz abgeflossen sein, bevor die Schäden überhaupt begutachtet werden könnten, hieß es beim Gesamtverband der Versicherer (GDV) in Berlin.
Weitere Gewitter drohen
Am heutigen Mittwoch drohen laut wetter.de in einem Streifen von der Nordsee bis Sachsen Regen, Unwetter, Starkregen und Hagel. Am Nachmittag können in den Regionen nordöstlich der Elbe Regenmengen zwischen 25 und 50 Litern, in der Spitze 60 bis 90 Liter pro Quadratmeter fallen. In den anderen Regionen gibt es einen Mix aus Sonne und kurzen Schauern, nur vereinzelt Gewitter. Die Höchstwerte liegen zwischen 17 und 23, im äußersten Osten bei 27 Grad.
Am Donnerstag klingt der Regen in Mecklenburg-Vorpommern ab, in weiteren Teilen des Landes ist es erst mal sonnig. Ab Mittag drohen dann auch im Süden wieder neue kräftige und gewittrige Regengüsse. Die können sich am Freitag fortsetzen.
Quelle: ntv.de, als/dpa