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"Rückhol-Aktion" lange geplant Bericht: Spitzenpolitiker in Block-Fall involviert

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Bekam offenbar Unterstützung aus der Politik: Christina Block.

Bekam offenbar Unterstützung aus der Politik: Christina Block.

(Foto: dpa)

Im Fall um die Steakhauskettenerbin Christina Block kommen immer mehr Details ans Tageslicht. Nach einer Hausdurchsuchung durch die Polizei ermittelt die Justiz wegen Kindesentziehung. In den Sorgerechtsstreit sollen einem Bericht zufolge selbst hochrangige Politiker involviert sein.

Christina Block und ihr Ex-Mann streiten seit Jahren vor Gericht um das Sorgerecht für die beiden jüngeren ihrer vier Kinder. In den Fall soll sogar die Politprominenz involviert sein, berichtet der "Spiegel". Der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel und der Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki hätten sich in den Streit eingeschaltet.

Nach Informationen des Magazins setzten sich Gabriel und Kubicki vor längerer Zeit telefonisch mit der Deutschen Botschaft in Kopenhagen in Verbindung. Dabei soll es auch um die Herstellung des Kontakts zwischen den Kindern, die bei ihrem Vater in Dänemark leben, und der Mutter gegangen sein. Kubicki hatte sich Anfang Januar gut informiert gezeigt und die Position von Christina Block eingenommen: "Ich habe große Zweifel, dass es dem Vater angesichts seines jahrelangen obstruktiven Verhaltens wirklich um das Kindeswohl geht und er das Sorgerecht im Interesse der Kinder ausübt." Gabriel wollte den Bericht den Angaben zufolge weder bestätigen noch dementieren. Kubicki habe sich nicht geäußert.

Rückhol-Aktion bereits 2022 geplant

Des Weiteren berichtet der "Spiegel", dass die Rückhol-Aktion der Kinder aus der Silvesternacht bereits lange geplant gewesen sei. Bereits im November 2022 habe Block die Sicherheitsfirma BPS 360 Grad aus Gera angeheuert, um ihre beiden Kinder aus Dänemark zurückzuholen. Der frühere Geschäftsführer gab damals bei dänischen Ermittlern zu Protokoll, es sei geplant gewesen, die Kinder abzupassen, wenn sie mit der Stiefmutter ihr Wohnhaus in Gravenstein verließen. Die Aussage ist laut "Spiegel" Teil von Ermittlungsunterlagen.

Der Ex-Geschäftsführer der Sicherheitsfirma sollte demnach die Stiefmutter der Kinder ablenken. Die ebenfalls angereiste Mutter von Christina Block habe die Kinder greifen und in einen wartenden VW Golf bringen sollen, in dem bereits der Onkel der Kinder wartete. Christina Block, so die Idee demnach, hätte alles aus einiger Distanz beobachtet. Der Plan scheiterte, weil die Kinder nicht vor die Tür kamen. In der Vergangenheit hatte Block erklärt, sie habe damals mit ihrer Mutter und ihrem Bruder vor dem Haus ihres Ex-Mannes gewartet. Es sei ihre Hoffnung gewesen, die Kinder zu sehen und vielleicht sogar mitzunehmen. Sie habe sechs Personenschützer dabeigehabt, aus Angst um ihre körperliche Unversehrtheit.

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Beamte von Staatsanwaltschaft und Polizei hatten am Freitagmorgen das Wohnhaus der Unternehmerin in Hamburg durchsucht. Gegen sie und gegen mehrere Personen wird wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger und sonstiger Straftaten ermittelt. Eine Sprecherin erklärte zudem, dass die Durchsuchungen im Zusammenhang mit der Aufklärung um die umstrittene Rückhol-Aktion in der Silvesternacht stehen.

Block und ihr Ex-Mann streiten seit Jahren um das Sorgerecht für die beiden jüngeren ihrer vier Kinder. Seit mehr als zwei Jahren leben diese bei ihrem Vater in Dänemark, obwohl ein Gericht in Hamburg das Aufenthaltsbestimmungsrecht vorläufig auf die Mutter übertragen hatte. In der Silvesternacht hatten Unbekannte den Vater in Süddänemark angegriffen und die Kinder in zwei Autos mitgenommen. Sie befanden sich danach bei ihrer Mutter. Nach einem Eilantrag des Vaters hatte das Hanseatische Oberlandesgericht eine einstweilige Anordnung erlassen, nach der die Kinder zu ihrem Vater zurückkehren mussten.

Quelle: ntv.de, mba

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