Panorama

Geprellte beging SelbstmordFalscher Polizist muss lange ins Gefängnis

07.04.2022, 10:18 Uhr (aktualisiert)
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In Bayern betrog eine Bande mehrere, vor allem ältere Menschen um viel Geld. (Foto: picture alliance/dpa)

Mehr als 260.000 Euro erbeutet eine Bande falscher Polizisten mit einer Betrugsmasche. Einer von ihnen muss nun lange ins Gefängnis. Eine Seniorin, der die Gruppe über 150.000 Euro abgenommen hatte, brachte sich zwei Wochen nach der Tat um.

Das Landgericht München I hat ein 30-jähriges Mitglied einer Bande von falschen Polizisten zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Die Strafkammer sprach Hamit Ö. unter anderem des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in sechs Fällen sowie der Amtsanmaßung schuldig, wie das Gericht mitteilte. Die Richter ordneten zudem seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.

Der Angeklagte war nach Überzeugung des Gerichts Teil einer Bande, die Betrugstaten als falsche Polizisten begingen. So sollen Mittäter im Oktober und November 2020 in sechs Fällen die späteren Geschädigten angerufen und sich dabei als Polizeibeamte ausgegeben haben.

Sie sollen den Geschädigten eine angebliche Gefahrenlage vorgespiegelt haben, welche diese dazu veranlasste, dem Angeklagten Geld und Wertgegenstände zur sicheren Verwahrung zu übergeben. Insgesamt erbeutete der als Abholer fungierende Ö. nach den Feststellungen des Gerichts so Bargeld und Gegenstände mit einem Wert von rund 266.000 Euro. Die Richter ordneten deshalb die Einziehung von Wertersatz in dieser Höhe an.

Der Vorsitzende Richter hob in seiner Urteilsbegründung hervor, dass der Angeklagte den Geschädigten erhebliche finanzielle Schäden zugefügt habe. Eine 80-Jährige, der ein Schaden von rund 156.000 Euro entstanden war, beging 14 Tage später unter anderem deswegen Suizid.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte nahm zwar den Angaben zufolge das Urteil an und verzichtete auf Rechtsmittel. Der Staatsanwaltschaft steht die Revision jedoch zu.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 05. April 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ter/AFP

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