Ein Brite heiratet die Tochter eines US-Milliardärs. Doch das Glück währt nicht lange. James Casbolt allerdings besitzt noch Nacktfotos und sexuell eindeutige Videos seiner Frau Haley Meijer. Die benutzt er für seinen bösartigen Plan.

Wenn Liebe in die Brüche geht, kommt es zu verletzenden Vorfällen. James Casbolt hat es definitiv zu weit getrieben. Mit Nacktfotos seiner Ex versuchte der 37-Jährige, deren schwerreiche Familie zu erpressen. Unter anderem dafür hat ihn ein Gericht nun zu 12 Jahren Haft verurteilt.

Casbolt habe seine Frau Haley Meijer gebeten, ihm Nacktfotos und sexuell explizite Videos zu schicken, als er beim US-amerikanischen Militär diente, schreibt "The Guardian". Er habe behauptet, sich einsam zu fühlen. "Sie hat sie Ihnen gegeben, weil sie Sie geliebt hat", zitiert das Blatt den Richter. "Sie haben ihr Vertrauen auf ekelhafte Weise missbraucht." Die Absichten Casbolts seien bösartig gewesen. "Sie stellen eine ernsthafte Gefahr für die Öffentlichkeit da."

Ein Leben zerstören

Offenbar hatten Casbolt und Meijer sich 2009 übers Internet kennengelernt, zwei Jahre später hatte das Paar dann geheiratet. Die beiden bekamen einen Sohn. Casboldt ging zum Militär und wurde nach Texas entsandt. Von dort aus bat er um die besagten Fotos und Videos.

Währenddessen ging es mit der Beziehung immer weiter bergab. Nachdem es zwischen den Eheleuten zu tätlichen Auseinandersetzungen gekommen war, ließen sich Casbolt und Meijer schließlich scheiden. "Das war der Zeitpunkt, als er ihr sagte, er würde den Rest seines Lebens darauf verwenden, sie zu zerstören", zitiert "The Guardian" die Anklage. Casbolt habe seiner Ex-Frau gedroht, ihre "pornografischen Bilder der Welt zu zeigen", und tatsächlich kurz darauf Nacktaufnahmen auf Facebook veröffentlicht. Von Meijers Familie forderte er dann 2 Millionen Pfund (rund 2,8 Millionen Euro), um mit dem Terror aufzuhören. Das Vermögen der Familie Meijer schätzt "Forbes" auf 8,5 Milliarden US-Dollar (fast 7,7 Milliarden Euro).

Geheimer Killer-Agent?

Casbolt verbreitete außerdem die Behauptung, seine Frau sei eine Prostituierte. Er drohte Meijer damit, Selbstmordattentäter zu ihr nach Hause zu schicken.

Meijer war demnach nicht die einzige Frau, die Casbolt bedrohte. Der Profi-Surferin Tassy Swallow und der Hair-Stylistin Simone Everett habe er versucht, mit dem fiktiven Serienkiller "Slenderman" Angst einzujagen.

Für Irritationen sorgte im Laufe des Prozesses außerdem ein Blog-Eintrag Casbolts, in dem er behauptete, noch vor seiner Geburt von einem Geheimdienst für ein Programm zu Gehirnwäsche und genetischer Optimierung ausgewählt worden zu sein. Im Geheimen sei er als kleines Kind dazu ausgebildet worden, Menschen zu töten. Der Richter jedoch stellte klar, Casbolt leide keinesfalls an einer psychischen Krankheit. Sein Handeln sei im Gegenteil das einer Person mit "hoher Intelligenz und kriminellem Geist".