Panorama

Soldaten gegen EbolaChina entsendet Hilfe nach Afrika

31.10.2014, 13:11 Uhr
53246778
Chinesische Mediziner werden bald in Afrika bei der Bekämpfung von Ebola helfen. (Foto: picture alliance / dpa)

Um beim Kampf gegen Ebola zu helfen, schickt China Personal sowie Geräte, Maschinen und Fahrzeuge nach Afrika. Damit reagiert die Volksrepublik auf Appelle der Vereinten Nationen, sich mehr an der Bekämpfung der Ebola-Epidemie zu beteiligen.

Im Kampf gegen die Ebola-Seuche entsendet China eine Eliteeinheit der Volksbefreiungsarmee nach Liberia. Die Soldaten sollten dort binnen eines Monats ein Behandlungszentrum mit 100 Betten aufbauen, teilte der für Afrika zuständige Generaldirektor im Außenministerium, Lin Songtian, am Freitag mit. Zu der Einheit gehören auch 480 medizinische Fachkräfte zur Versorgung der Ebola-Kranken. Die Einheit hatte bereits im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Lungenkrankheit Sars 2002 Erfahrung in der Seuchenbekämpfung gesammelt.

53246782
Die chinesischen Kräfte haben bereits Erfahrung im Umgang mit Epidemien. (Foto: picture alliance / dpa)

China schicke auch 60 Krankenwagen, 100 Motorräder, 10.000 Gesundheitskästen, 150.000 Teile zum persönlichen Schutz der Helfer sowie Betten, Kleintransporter und Verbrennungsöfen nach Westafrika. In drei Gruppen von jeweils 160 würden sie nach Liberia entsandt, um Ebola-Patienten zu behandeln. Es seien insgesamt 750 Millionen Yuan, umgerechnet 97 Millionen Euro, bereitgestellt worden. Die erste Gruppe reist in Kürze ab. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in den am stärksten betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea etwa 14.000 Infektionen registriert.

China reagiert damit auf Appelle der Vereinten Nationen nach mehr Anstrengungen bei der Bekämpfung von Ebola in den besonders betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone. Die USA hatten sich unlängst indirekt über eine angeblich unzureichende Beteiligung Chinas und Russlands beklagt. Die Regierung in Washington hat Tausende Soldaten entsandt. Deutschland schickt dem Roten Kreuz zufolge freiwillige Helfer für zwei Ebola-Krankenstationen. Die Bundeswehr soll im November die ersten Freiwilligen entsenden.

Bisher haben sich die USA mit 3000 Soldaten und Deutschland mit der Sendung von Hilfsgütern am Kampf gegen die Krankheit beteiligt. Eine deutsch-französische Luftbrücke über den betroffenen Gebieten ist in Planung. Darüber hinaus wird in Deutschland intensiv an einem Gegenmittel geforscht.

Kampf gegen Ebola geht alle an

"Der Kampf gegen Ebola liegt nicht nur in der Verantwortung der von der Epidemie betroffenen Länder, sondern ist auch eine Verpflichtung für die ganze internationale Gemeinschaft", sagte Lin Songtian. Der Kampf gegen die Seuche könne nur gewonnen werden, wenn die Unterstützung größer und die Rettungsbemühungen schneller seien als sich die Infektionen ausbreiteten, sagte der Generaldirektor.

China werde solange Hilfe leisten wie die Seuche nicht besiegt sei, sagte der Generaldirektor. Er verwies auf die traditionelle Freundschaft zu den "afrikanischen Brüdern", die China in der Vergangenheit immer unterstützt hätten. So hätten afrikanische Länder der Volksrepublik China geholfen, 1971 ihren Sitz als ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat wieder zu erlangen, hob er hervor.

An Ebola haben sich nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation vor allem in Westafrika etwa 10.000 Menschen infiziert. Etwa die Hälfte von ihnen ist offiziellen Zahlen zufolge gestorben.

Quelle: ntv.de, spt/dpa/rts

EbolaLiberiaChinaEntwicklungshilfe