Hygiene auch für Islamisten Corona hält sogar IS-Aktivisten im Lockdown
09.07.2020, 15:04 Uhr
Selbst der Islamische Staat schreckt vor Corona zurück.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat ist sonst nicht sonderlich zimperlich. Während der Corona-Pandemie aber empfehlen die Führer ihren Aktivisten, auf Hygienemaßnahmen zu achten und von Reisen abzusehen. Von diesem Lockdown berichtet Verfassungsschutzpräsident Haldenwang.
Die radikale Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS) hat ihre Aktivisten wegen der Corona-Pandemie zu gesundheitsbewusstem Verhalten angehalten. Über entsprechende Geheimdiensterkenntnisse berichtete Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang in Berlin. Die IS-Führung habe die Empfehlung ausgesprochen, "von Reisen möglichst abzusehen aufgrund des Eigenschutzes", sagte Haldenwang. Den Aktivisten sei signalisiert worden: "Haltet euch mal ein bisschen fern und beachtet die Hygienevorschriften."
Die partielle Stilllegung des öffentlichen Lebens habe vor den Aktivitäten extremistischer Gruppen nicht Halt gemacht, sagte Haldenwang weiter. "Da gab es zunächst eine Phase, wo auch bei unserer extremistisch-terroristischen Kundschaft so eine Art Lockdown stattfand."
Die Verfassungsschützer hätten dabei auch bei Extremisten eine Art Homeoffice-Effekt festgestellt: "Man hat sich in die Privatsphäre zurückgezogen. Die Zeit zu Hause wurde genutzt für intensive Kommunikation und Austausch im Internet." Inzwischen sei aber eine Normalisierung eingetreten: "All das spielt mittlerweile keine Rolle mehr", sagte Haldenwang. "Die Aktivitäten sind auf dem Stand wie vor Corona."
Quelle: ntv.de, ara/AFP