Panorama

Kunstfreiheit oder Betrug? Dänischer Künstler muss Museum 66.000 Euro zurückzahlen

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Das Werk "Nimm das Geld und verschwinde": Der leere Rahmen des Künstlers Jens Haaning war im September 2021 im Kunstmuseum Aalborg zu sehen.

Das Werk "Nimm das Geld und verschwinde": Der leere Rahmen des Künstlers Jens Haaning war im September 2021 im Kunstmuseum Aalborg zu sehen.

(Foto: picture alliance / Ritzau Scanpix)

Eigentlich soll Jens Haaning ein Kunstwerk mit Geldscheinen ausstellen - doch am Ende liefert der dänische Künstler nur leere Rahmen ab. Er steckt das Geld in die eigene Tasche und nennt dies die Freiheit der Kunst. Ein Gericht in Kopenhagen verurteilt ihn nun zur Rückzahlung an das betroffene Museum.

Kunst ohne Inhalt: Weil er das zur Schaffung eines Kunstwerks mit echten Banknoten bestimmte Geld in die eigene Tasche gesteckt und nur leere Bilderrahmen abgeliefert hatte, muss ein dänischer Künstler einem Museum nun 66.000 Euro zurückzahlen. Ein Gericht in Kopenhagen ordnete eine Rückerstattung durch Jens Haaning an das Kunstmuseum Aalborg in Höhe von 492.549 Kronen, das entspricht rund 66.000 Euro, an.

Haaning hatte eines seiner früheren Werke nachbilden sollen, für das er den Jahreslohn in Dänemark und Österreich in Kronen und Euro in Geldscheinen auf zwei Leinwände geklebt hatte. Als Museumsmitarbeiter die Transportbehälter öffneten, stellten sie jedoch fest, dass die Rahmen leer waren. Zugleich hatte Haaning sein Werk in "Nimm das Geld und verschwinde", umbenannt.

Anfangs habe er laut gelacht, als er die beiden leeren Leinwände und den Titel gesehen habe, sagte Museumsdirektor Lasse Andersson. Dennoch habe er damals beschlossen, die Werke ohne Inhalt zu zeigen. Schließlich hätten sie einen "humoristischen Ansatz" gezeigt und seien "eine Reflexion" darüber gewesen, "wie wir Arbeit wertschätzen".

Zugleich erklärte Andersson jedoch, dass das Museum Haaning den Künstler verklagen würde, sollte er das Geld nicht zurückzahlen. Nur seine Arbeitskosten und eine Ausstellungsprämie sollte er behalten dürfen. Der 58-Jährige dagegen berief sich auf die Freiheit der Kunst. Im Sender TV2 Nord argumentierte er, das Museum habe durch die PR mit den leeren Bildern "viel, viel mehr" Geld eingenommen als es investiert habe.

Quelle: ntv.de, rwe/AFP

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