Gemälde zurück im Museum "Indiana Jones der Kunstwelt" spürt geraubtes Van-Gogh-Werk auf
12.09.2023, 15:33 Uhr Artikel anhören
Arthur Brand zeigt stolz das wiedererlangte Gemälde von Vincent van Gogh.
(Foto: AFP)
Im Frühjahr 2020 stehlen Kunstdiebe das Gemälde "Der Pfarrgarten von Nuenen im Frühjahr" aus einem niederländischen Museum. Seitdem ist das Kunstwerk des niederländischen Malers Vincent van Gogh verschollen. Nun spürt ein Kunstdetektiv das Ölgemälde auf.
Dreieinhalb Jahre nach dem Diebstahl eines wertvollen Gemäldes von Vincent van Gogh ist das Kunstwerk in den Niederlanden wieder aufgetaucht. Der als "Indiana Jones der Kunstwelt" bekannte Detektiv Arthur Brand habe das Ölgemälde "Der Pfarrgarten von Nuenen im Frühjahr" in Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlern gerettet, teilte die niederländische Polizei mit. "Es ist garantiert das echte Bild, daran besteht kein Zweifel", sagte ein Polizeisprecher. "Das Groninger Museum ist äußerst glücklich und erleichtert, dass das Kunstwerk zurück ist", so das Ausstellungshaus. Der Kunstdetektiv habe in der Angelegenheit eine Schlüsselrolle übernommen und das wisse das Museum sehr zu schätzen.
Das Gemälde wurde Brand nach eigenen Angaben in einer blauen Ikea-Tüte übergeben. Es sei "einer der größten Momente meines Lebens" gewesen, sagte der Detektiv. Auf einem von ihm veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Brand das in Luftpolsterfolie und einen Kissenbezug gehüllte Kunstwerk auspackt und ihm der Atem wegbleibt, als er sieht, was es ist. Wer ihm die Ikea-Tüte mit dem Kunstwerk übergab, blieb unklar. "Ein großer Tag für alle Van-Gogh-Liebhaber weltweit", freut sich der Kunstdetektiv auf Instagram über seinen Erfolg.
Bei einem nächtlichen Einbruch in das Museum Singer Laren bei Amsterdam war das Gemälde mit dem Titel "Der Pfarrgarten von Nuenen im Frühjahr" aus dem Jahre 1884 gestohlen worden. Das Museum war zu der Zeit wegen der Corona-Krise geschlossen. Das Werk war eine Leihgabe des Groninger Museums.
Gemälde zurück im Museum
Der Wert des Bildes, das van Gogh 1884 während eines Aufenthalts im Haus seines Vaters gemalt hatte, wird niederländischen Medienberichten zufolge auf bis zu sechs Millionen Euro geschätzt. Gemälde des niederländischen Künstlers erzielen regelmäßig Millionenpreise und sind entsprechend bei Kunstdieben beliebt. Das Werk stammt aus einer relativ frühen Phase von van Goghs Karriere, bevor der Künstler mit seinen charakteristischen post-impressionistischen Gemälden wie den "Sonnenblumen" und seinen lebhaften Selbstporträts begann.
Der Dieb des Bildes wurde mithilfe von DNA-Spuren ermittelt. Im September 2021 wurde der damals 59-Jährige zu acht Jahren Haft verurteilt. Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann in einer separaten Tat zudem ein Bild des niederländischen Barock-Malers Frans Hals gestohlen. Das Werk von van Gogh aber blieb verschwunden. Das Kunstwerk mit Millionenwert sei in die Hände einer kriminellen Organisation gelangt, die dieses in Zusammenhang mit einer Haftstrafe als Tauschmittel einsetzen wollte. Verhandlungen des Kunstdetektivs seien zunächst erfolglos geblieben. Wie es ihm dennoch gelang, das Van-Gogh-Gemälde zurück zu beschaffen, dazu wurden keine Angaben gemacht.
Wie das Museum mitteilt, war die Polizei in alle Phasen der Wiederbeschaffung des Gemäldes eng eingebunden. Zu den laufenden Ermittlungen könnten keine Angaben gemacht werden.
Quelle: ntv.de, rwe/dpa/AFP