Blocks Partner macht Aussage Delling: Habe mich immer gegen Gewalt positioniert
02.09.2025, 11:47 Uhr Artikel anhören
Die Angeklagten Gerhard Delling und Christina Block sind seit 2021 liiert.
(Foto: dpa)
Im Prozess gegen die Steakhauserbin Block muss sich auch ihr Lebensgefährte Delling vor Gericht verantworten. Der Journalist soll eine wichtige Rolle bei der Entführung der Kinder gespielt haben, doch Delling bestreitet dies vehement: Er habe seiner Partnerin geholfen, sich aber nicht strafbar gemacht.
Im Prozess um die gewaltsame Entführung von zwei Kindern der Steakhauskettenerbin Christina Block hat ihr mitangeklagter Lebensgefährte, der ehemalige ARD-Sportkommentator Gerhard Delling, die Anklagevorwürfe zurückgewiesen. Er habe in seinem Leben "nie etwas Strafbares getan", sagte der 66-Jährige vor dem Landgericht in Hamburg. Er habe sich "immer aus tiefer Überzeugung gegen Gewalt positioniert". Als "absolut rechtstreuer Bürger" habe er nicht damit gerechnet, jemals vor Gericht zu stehen.
Sein Anwalt David Rieks hatte bereits im Vorfeld erklärt, Delling sei weder an Planung noch Förderung des Tatgeschehens beteiligt gewesen. In dem Prozess geht es um die Verschleppung von zwei der vier gemeinsamen Kinder von Block und ihrem früheren Ehemann. An Silvester 2023/24 sollen die Kinder dem Vater von mehreren Männern in Dänemark entrissen und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden sein, wo sie später der Polizei übergeben wurden. Hintergrund ist ein erbitterter Sorgerechtsstreit.
Block soll die Kindesentführung der Anklage zufolge gemeinsam mit einem Anwalt und einem israelischen Sicherheitsunternehmen organisiert haben. Neben Block sind noch mehrere mutmaßliche Mittäter angeklagt - darunter ein mutmaßlich an der Entführung direkt beteiligter Israeli. Wegen des Vorwurfs der Beihilfe steht auch Blocks neuer Lebensgefährte Delling vor Gericht.
Delling: habe Block getröstet
Block wies die Vorwürfe vor Gericht zurück und sagte aus, sie habe die Entführung nicht in Auftrag gegeben. Die Verteidigung stellte die These in den Raum, das Sicherheitsunternehmen habe diese in der Hoffnung auf eine Entlohnung eigenmächtig geplant. Delling soll laut Anklage die Reise von Block zum Übergabeort der entführten Kinder auf einem Bauernhof in Baden-Württemberg organisiert und in der Phase unmittelbar nach der Entführung gegenüber der deutschen Polizei falsche Angaben gemacht haben.
Vor Gericht sagte er nun: "Aus meiner Sicht stand nie in Rede, etwas Ungesetzliches zu tun." Hätte er vorab etwas von einer illegalen Aktion zu Lasten der Kinder gehört, wäre er "aktiv" dagegen eingeschritten, fügte Delling in seiner Aussage hinzu. Er habe Christina Block Mut zugesprochen und versucht, ihre Lage zu verstehen, erklärte der Angeklagte.
Unzählige Menschen hätten Block gesagt, sie würden in einer solchen Lage jedes Mittel in die Hand nehmen, um ihre Kinder wiederzusehen. Die Mutter habe aber auf den beschwerlichen Weg der Gerichte gesetzt. Er habe sie beruhigt, getröstet und aufgebaut. Auf die konkreten Vorwürfe der Anklage ging er nicht ein und wollte auch keine Nachfragen beantworten.
Quelle: ntv.de, lar/AFP/dpa