Panorama

Auf Betreiben der Türkei Deutscher wird im Italien-Urlaub festgenommen

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Der Deutsche Devrim A. sei bereits Anfang August im Urlaub auf der Mittelmeer-Insel Sardinien (Archivbild) festgesetzt worden, ließ seine Anwältin verlauten.

Der Deutsche Devrim A. sei bereits Anfang August im Urlaub auf der Mittelmeer-Insel Sardinien (Archivbild) festgesetzt worden, ließ seine Anwältin verlauten.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Schon Anfang August nimmt die italienische Polizei einen deutschen Kurdologen aus Berlin fest. Die Türkei werfe dem 47-Jährigen die Mitgliedschaft in der PKK vor, sagt seine Anwältin. Der kurdischstämmige Mann befinde sich in Hausarrest. Die Entscheidung über eine mögliche Auslieferung steht aus.

Auf Betreiben der Türkei ist in Italien ein Deutscher festgenommen worden. Der 47 Jahre alte Devrim A. sei bereits Anfang August im Urlaub auf der Mittelmeer-Insel Sardinien festgesetzt worden und befinde sich derzeit im Hausarrest, sagte seine Anwältin Antonia von der Behrens. Grundlage sei ein türkisches Fahndungsersuchen bei Interpol. Die italienische Polizei bestätigte die Festnahme. Wann über eine Auslieferung des kurdischstämmigen Mannes entschieden wird, ist noch unklar.

Dem 47-Jährigen wird nach Angaben der Anwältin die Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorgeworfen, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gelistet ist. Die PKK hat ihr Hauptquartier in den nordirakischen Kandil-Bergen. Ihrem Mandanten werde konkret vorgeworfen, die PKK 2005 im Nordirak in IT-Fragen unterstützt zu haben, so von der Behrens. Damals sei er journalistisch im Nordirak tätig gewesen, er habe aber "keinerlei Verbindungen zur PKK".

A., der aktuell als Übersetzer und Kurdologe in Berlin arbeitet, habe nur die deutsche Staatsbürgerschaft. 2010 habe er versucht, in die Türkei zu reisen, sei aber ohne Angabe von Gründen nicht ins Land gelassen worden. Von der Behrens wertete das Auslieferungsverfahren als politisch motiviert. Das türkische Innenministerium äußerte sich auf eine Anfrage bisher nicht dazu.

Quelle: ntv.de, rwe/dpa

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