Ende eines Kartellkönigs Drogenboss "El Mayo" Zambada bekennt sich schuldig
26.08.2025, 08:15 Uhr Artikel anhören
Auf dieser Gerichtszeichnung legt "El Mayo" Zambada vor Richter Brian Cogan im Bundesgericht in Brooklyn den Eid ab.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Nach Jahrzehnten auf der Flucht hat das Gesetz den Sinaloa-Boss eingeholt. Ismael "El Mayo" Zambada bekennt sich in den USA schuldig und wird den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. 15 Milliarden Dollar aus seinen Drogengeschäften werden beschlagnahmt.
Der einst mächtige mexikanische Drogenboss Ismael "El Mayo" Zambada hat sich vor einem US-Gericht schuldig bekannt. Er gestand, über Jahrzehnte hinweg eine der mächtigsten Drogenorganisationen der Welt, das Sinaloa-Kartell, mit aufgebaut und geleitet zu haben. Das Gericht in New York verurteilte ihn wegen Verschwörung zur organisierten Kriminalität und wegen der Führung einer kriminellen Organisation. Der Mitbegründer des berüchtigten Sinaloa-Kartells muss damit den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen, wie US-Justizministerin Pam Bondi am Montag erklärte. "Er wird in einem US-Bundesgefängnis sterben, dort, wo er hingehört."
Ursprünglich hatte der heute 77-Jährige die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, darunter Mord und Drogenhandel, zurückgewiesen. Im Zuge einer jetzt erzielten Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft bleibt ihm ein Prozess erspart, er wird aber wegen Bandenkriminalität eine lebenslange Freiheitsstrafe verbüßen müssen. Außerdem stimmt Zambada zu, dass die US-Behörden 15 Milliarden US-Dollar (rund 12,8 Milliarden Euro) an Wert beschlagnahmen, die er durch Drogengeschäfte angehäuft hatte.
Komplize verbüßt lebenslange Haftstrafe
Zambada räumte ein, dass seine Organisation während der Drogenkriege der 1980er- und 1990er-Jahre zahlreiche Menschen tötete, darunter auch Unbeteiligte. Der Ex-Drogenboss sagte, er erkenne das Leid an, das er über Menschen gebracht habe, und entschuldigte sich. Über Jahrzehnte soll das Kartell mindestens 1,5 Millionen Kilogramm Kokain in die USA geschmuggelt haben. Das Gericht kündigte bereits an, eine lebenslange Haftstrafe verhängen zu wollen. Das Strafmaß wird offiziell erst am 13. Januar 2026 verkündet.
Zambada war im Juli 2024 in der texanischen Grenzstadt El Paso festgenommen worden, nachdem er dort gemeinsam mit einem Sohn von Sinaloa-Mitgründer Joaquín "El Chapo" Guzman in einem Privatflugzeug gelandet war. Zambada sagte danach aus, er sei in eine Falle gelockt, entführt und mit Gewalt in das Flugzeug gezwungen worden.
Der häufig als "El Mayo" bezeichnete Zambada hatte in den 90er Jahren zusammen mit dem ebenfalls in den USA inhaftierten "El Chapo" Guzmán das Sinaloa-Kartell gegründet. Jahrzehntelang konnte er den Fahndern entwischen, die USA hatten ein Kopfgeld von 15 Millionen US-Dollar ausgesetzt.
Sein einstiger Komplize "El Chapo" verbüßt in den USA eine lebenslange Haftstrafe wegen Drogenhandels, Geldwäsche und Waffendelikten. Nach dessen Auslieferung 2016 an die USA hatten seine Söhne die Führung des Kartells übernommen.
Quelle: ntv.de, mbr/AFP/dpa