Frankfurter Betrieb lief weiter Drohnenpilot nach Störung an Flughafen gefasst
04.10.2025, 15:35 Uhr Artikel anhören
Allein am Frankfurter Airport wurden bis September 35 Flugbehinderungen durch Drohnen gemeldet.
(Foto: dpa)
Nicht nur im europäischen Ausland, sondern auch in Deutschland erhalten Drohnen in der Umgebung von Flughäfen momentan erhöhte Aufmerksamkeit. Während es in München durch die Flugobjekte sogar zu Einschränkungen des Betriebs kommt, verläuft ein aktueller Fall in Frankfurt glimpflicher.
Weil er am Frankfurter Flughafen eine Drohne aufsteigen ließ, droht einem Mann ein hohes Bußgeld. Der 41-jährige "Hobbydrohnenpilot" ließ am frühen Freitagmorgen innerhalb der Flugverbotszone kurzzeitig eine Drohne fliegen, wie das Polizeipräsidium Frankfurt am Main mitteilte. Eine Unterbrechung des Flugbetriebs war dadurch nicht nötig.
Beamte der Bundespolizei hätten die Drohne entdeckt, eine Polizeistreife habe den Drohnenpiloten kurz darauf angetroffen. Dieser habe "nach aktuellen Erkenntnissen seine neu erworbene Drohne kurz testen" wollen. Der Testflug an Deutschlands größtem Flughafen könnte den Mann teuer zu stehen kommen. Gegen den 41-Jährigen wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, ihm droht nach Angaben der Polizei ein Bußgeld "im fünfstelligen Bereich".
Es habe keine Hinweise auf Verbindungen des festgenommenen 41-Jährigen zu Russland gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei. Es komme immer wieder vor, dass private Drohnen illegal etwa über Gefängnisse, Flughäfen und Bundeswehrstandorte flögen, um mit Kameras verbotene Aufnahmen zu machen. Preiswerte Drohnen "gibt es heute ja wie Sand am Meer", ergänzte der Polizeisprecher.
Die Bundespolizei habe ein Drohnenerkennungssystem am Frankfurter Flughafen - aber auch Flugzeugpiloten und Autofahrer melden laut dem Frankfurter Polizeisprecher wiederholt solche Flugobjekte.
Bis zu zehn Jahre Haft möglich
Nach Drohnensichtungen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen am Münchner Flughafen wird über einen besseren Schutz der Airports in Deutschland diskutiert. Am Flughafen in München waren am Donnerstag und am Freitag jeweils abends Drohnen gesichtet worden, daraufhin wurde der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt. Tausende Reisende waren betroffen.
In diesem Jahr waren am Flughafen in Frankfurt bereits 35 Flugbehinderungen durch Drohnen gemeldet worden, wie aus dem Drohnenreport der Deutschen Flugsicherung (DFS) Ende September hervorging. Demnach ist der Frankfurter Flughafen der am meisten durch Drohnen gestörte Flughafen in Deutschland. Deutschlandweit seien bis August insgesamt 144 Behinderungen durch Drohnen registriert worden - davon mehr als 70 Prozent im Großraum von Flughäfen.
Von der DFS heißt es: "Seit Jahren gibt es immer wieder Drohnenflüge in Flughafennähe - dabei ist das in einem Radius von 1,5 Kilometern um Flughäfen herum verboten." Solche gefährlichen Eingriffe in den Luftverkehr könnten mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden, hieß es weiter.
Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hatte es geheißen, der Drohnenpilot sei festgenommen worden. In einer Pressemitteilung vom Abend spricht die Polizei allerdings lediglich davon, dass der Mann angetroffen worden sei.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP