Baugerüst war aus BambusDutzende Tote bei Hochhaus-Brand in Hongkong

Der Großbrand im Hongkonger Stadtteil Tai Po breitet sich weiter aus und lodert mittlerweile in fünf Hochhäusern. Die Zahl der Todesopfer und Verletzten steigt dramatisch. Massive Hitze, starker Wind und herumfliegende Trümmerteile behindern die Löscharbeiten.
Die Zahl der Todesopfer durch den verheerenden Großbrand in einer Wohnanlage in Hongkong ist auf mindestens 36 gestiegen, wie der Regierungschef der chinesischen Sonderverwaltungszone, John Lee, auf einer Pressekonferenz bekannt gab. 279 Menschen werden zudem noch vermisst, 29 Verletzte befinden sich im Krankenhaus - sieben von ihnen schweben in Lebensgefahr.
Das Feuer im nördlichen Stadtteil Tai Po hatte sich über Baugerüste aus Bambus ausgebreitet und war schnell auf mehrere Hochhäuser übergegriffen. Mindestens fünf von insgesamt acht Gebäuden des Wohnkomplexes Wang Fuk Court standen in Flammen. Unter den Toten war nach Angaben der Feuerwehr auch ein Feuerwehrmann, der beim Löscheinsatz zeitweise den Kontakt zu seinen Kollegen verloren hatte und später mit Brandverletzungen gefunden wurde.
Dem Vize-Feuerwehrchef zufolge breiteten sich die Flammen aufgrund des Windes und herumfliegender Trümmerteile rasend schnell aus. Die offizielle Brandursache sei aber noch unklar, teilte die Feuerwehr mit.
Das Feuer brach im nördlichen Stadtteil Tai Po aus, dem flächenmäßig zweitgrößten Distrikt Hongkongs. In Hongkong stehen einige der bewohnerreichsten und höchsten Wohnblöcke der Welt. Früher gehörten tödliche Feuer zum Alltag, insbesondere in ärmeren Stadtvierteln. In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, sodass Brände in Wohngebieten heute seltener vorkommen.