Von wegen "oh oh oh oh oh yeah" Echte Orgasmen passen in keine Schublade
01.06.2016, 14:50 Uhr
Dieser visualisierte Orgasmus heißt "Eclipse".
(Foto: www.libreriadeorgasmos.com)
Die Webseite "Libreria de orgasmos" sammelt Tonaufnahmen von echten Orgasmen – und visualisiert sie. Damit will der Sexartikelhersteller dumme Porno-Klischees entzerren.
"Yes" Yes! Yes!" schreit Sally durchs Lokal und schlägt dabei rhythmisch auf die Tischplatte. Diese Szene aus "Harry und Sally", in der Meg Ryan im Katz's Deli in New York ihrem Filmpartner Billy Crystal beweist, dass er nicht in der Lage ist, einen falschen von einem echten Höhepunkt zu unterscheiden, ging in die Filmgeschichte ein.
Ein rhythmisches Stöhnen, das sich steigert und schließlich zum lauten Schrei ausartet - so wie Sally klingen die meisten Frauen, wenn sie zum Orgasmus kommen. Oder nicht? Ein spanischer Erotikartikelhersteller will mit diesem Klischee brechen, denn in Wahrheit klingt der weibliche Orgasmus recht selten so, wie die Film- oder Pornostars ihn vorstöhnen.
Mit der "libreria de orgasmos" hat "Bijoux Indiscrets" eine Sound-Bibliothek für echte Orgasmen geschaffen. Sie soll zeigen, wie unterschiedlich Frauen wirklich klingen, wenn sie kommen. Frauen werden aufgerufen, sich selbst beim Höhepunkt aufzunehmen und den Orgasmus-Tonschnipsel hochzuladen. Anonym, versteht sich.
Visualisierungen der Sounds unterstreichen, wie verschieden die Geräusche klingen, die Menschen auf dem Weg zum Höhepunkt so machen. Dabei funktioniert die Visualisierung wie eine Uhr: Das erste Stöhnen der Aufnahme wird im oberen Bereich visualisiert, der Rest folgt dann im Uhrzeigersinn.
"Galactic"-Orgasmus am beliebtesten
Die Vorgaben der Orgasmus-Bibliothek sind streng: "Wir wissen, dass du keine Maschine bist, aber die Aufnahme sollte am besten zwischen 15 und 45 Sekunden lang sein", zusammen mit der Ermahnung: "Bitte nur Sounds, die du aufgenommen hast, als du ganz alleine warst."
Offensichtlich stößt die Datenbank auf großes Interesse. Hunderte Menschen haben ihren Orgasmus-Sound schon hochgeladen, Hunderttausende zugehört. Der derzeit beliebteste Orgasmus mit dem Namen "Galactic" wurde bereits über 13.000 Mal angeklickt. Auf den Plätzen folgen "69" mit knapp 8000 und "Kaynrie" mit 4000 Zuhörern.
Der Plattform geht es dabei sicher nicht nur um rein wissenschaftliche Interessen, sondern in erster Linie vor allem um Werbung für ihre Erotikartikel. Ganz nebenbei dürfte die Datenbank die Vorstellungen vieler Männer, wie eine erregte Frau beim Orgasmus zu klingen hat, etwas entzerren.
Laut einer Umfrage von "Bijoux Indiscrets" glaubten nämlich 42 Prozent der befragten Männer (hier gibt es die Ergebnisse der Studie als pdf), dass die Frau beim Orgasmus automatisch anfängt, laut zu stöhnen, und zwar rhythmisch - so wie Sally es Harry vormacht.
Quelle: ntv.de, dsi