Panorama

Suche nach autistischem Kind Einsatzkräfte spielen jetzt Botschaften von Arians Mutter ab

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An der Suche sind etwa 450 Soldaten der Bundeswehr beteiligt.

An der Suche sind etwa 450 Soldaten der Bundeswehr beteiligt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Trotz einer neuen Suchtaktik bleibt der sechs Jahre alte Arian auch nach der fünften Nacht vermisst. Doch Einsatzkräfte und Eltern lassen nichts unversucht. Die Suche gehe mit geballter Kraft weiter, sagt die Polizei.

Bei der Suche nach dem vermissten sechsjährigen Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde spielen die Einsatzkräfte inzwischen Botschaften seiner Mutter ab. Darin erlaubt sie ihm, sich an Einsatzkräfte zu wenden, wie die Ergotherapeutin Jutta Bertholdt berichtet. Bertholdt berät die Helfer bei der Suche. Der seit Montagabend vermisste Arian ist Autist und könne ohne die Erlaubnis einer Vertrauensperson vor einer Kontaktaufnahme mit Einsatzkräften zurückschrecken, sagte sie. Menschen mit Autismus seien Regeln vergleichsweise wichtig. Deshalb habe Arians Mutter entsprechende Botschaften aufgezeichnet.

Die Ergotherapeutin lobte die Einsatzkräfte. Es werde an allen Orten gesucht, sagte sie. Denn es könne sein, dass Arian sich als Autist anders als Altersgenossen nicht vor dem dunklen Wald und anderen Orten fürchte.

Keine neuen Spuren

Zuvor war der Sechsjährige trotz neuer Suchtaktik auch die fünfte Nacht vermisst geblieben. "Leider hat uns die Nacht nicht weitergebracht", sagte ein Sprecher der Polizei am Morgen. Es habe keine neuen Spuren gegeben. Die Suche gehe mit geballter Arbeitskraft weiter.

Mit einer sogenannten leisen Strategie suchten rund 200 Soldaten der Bundeswehr in kleinen Gruppen und mit Nachtsichtgeräten in der Nacht nach dem Jungen. Eine Polizeisprecherin erklärte, die Taktik sei unter anderem mit einer Expertin für Autismus besprochen worden. Zuvor wurde unter anderem Musik gespielt und Feuerwerk abgebrannt, da der Junge dies möge.

Derzeit suchen Einsatzkräfte unter anderem auf und am Fluss Oste nach Arian. Die Helfer fahren den Fluss demnach mit mehreren Sonarbooten ab. Weitere Einsatzkräfte durchkämmen das Gebiet zwischen dem Ort Elm und der Gemeinde Oldendorf.

Arian hatte sein Elternhaus am Montagabend allein verlassen. Eine Überwachungskamera hatte den Jungen dabei gefilmt, wie er nach dem Verschwinden aus seinem Zuhause in Richtung eines angrenzenden Waldes lief. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmen seitdem die Gegend rund um den Heimatort des Sechsjährigen. Die Bundeswehr stockte am Freitag ihre Unterstützung auf insgesamt rund 450 Soldaten auf.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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