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Wettlauf gegen die Zeit Bundeswehr mobilisiert Hunderte Soldaten für Suche nach Arian

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Die Bundeswehr stockt ihre Unterstützung auf. Rund 450 Soldaten und Soldatinnen suchen mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras nach Arian.

Die Bundeswehr stockt ihre Unterstützung auf. Rund 450 Soldaten und Soldatinnen suchen mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras nach Arian.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit fünf Nächten ist der sechsjährige Arian aus Bremervörde verschwunden. Die Polizei beschreibt die Lage als sehr ernst, aber auch eine geänderte Taktik führt nicht zum Erfolg. Neben einem Großaufgebot an Helfern und Technik sucht jetzt auch die Bundeswehr nach dem Kind.

Mit einer anderen Strategie haben Hunderte Kräfte die Suche nach dem sechsjährigen Arian in Bremervörde auch am Morgen fortgesetzt. Aber trotz einer neuen Suchtaktik ist das Kind auch in der fünften Nacht vermisst geblieben. "Leider hat uns die Nacht nicht weitergebracht", sagte ein Sprecher der Polizei am Morgen. Es habe keine neuen Spuren gegeben. Heute soll nun mit geballter Arbeitskraft weiter entlang des Flusses Oste, jedoch auch erneut rund um Elm gesucht werden.

An manchen Orten müsse mehrfach nachgeschaut werden, sagte der Sprecher. "Es ist durchaus möglich, dass sich der Junge auch hin und her bewegt. Was gestern negativ war, kann heute positiv sein." Gleichzeitig ziehe sich die Suche bereits weit in den angrenzenden Landkreis Stade.

Eine Polizeisprecherin hatte am Freitagabend angekündigt, dass eine sogenannte leise Strategie angewandt werden soll - also eine Suche ohne Feuerwerk oder Musik. Die Taktik werde mit vielen besprochen, unter anderem auch mit einer Expertin für Autismus, sagte die Sprecherin. Nach Angaben der Polizei ist Arian Autist und reagiert nicht auf Ansprachen.

In vorherigen Nächten hatten die Einsatzkräfte unter anderem Feuerwerk abgebrannt, da der Junge dies möge, wie es hieß. Die Polizei hoffte, damit eine Spur zu dem Sechsjährigen aus dem nördlichen Niedersachsen zu bekommen. Arian wird seit Montagabend vermisst.

Die Bundeswehr hatte die Suche in der vergangenen Nacht mit Hunderten Soldaten unterstützt. Dabei wurden auch Nachtsichtgeräte eingesetzt. Weniger Kräfte bei der Suche einzusetzen oder diese nach mehreren Tagen einzustellen, ist laut Polizei weiterhin keine Option. "Auf gar keinen Fall", betonte die Polizeisprecherin. Laut Polizeisprecherin haben zahlreiche Passanten und Anwohner Hilfe bei der Suche des Jungen angeboten. Die Polizei richtete eine Telefonnummer für Hinweise oder Hilfsangebote ein.

Arian hatte sein Elternhaus am Montagabend allein verlassen. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmen seit Tagen die Gegend rund um Elm in Bremervörde, dem Heimatort des Sechsjährigen. Angesichts der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage ist die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden. Eine Überwachungskamera hatte den Jungen dabei gefilmt, wie er nach dem Verschwinden aus seinem Zuhause in Richtung eines angrenzenden Waldes lief.

Bundeswehr schickt weitere Soldaten

Am Freitag konzentrierte sich der Einsatz auf die Gegend nordwestlich von Elm. Die Suche dort lief auch entlang des Flusses Oste. Groß ist die Sorge, dass der Junge ins Wasser gefallen sein könnte. Zudem waren die Retter abermals in dem Ortsteil unterwegs. Schuppen und Garagen wurden durchsucht. Die Gemeinde hatte außerdem die für Freitag geplante Müllabfuhr abgesagt.

Auch die Bundeswehr hatte ihre Unterstützung am Freitag aufgestockt. Zu den rund 300 Soldatinnen und Soldaten, die sich bereits an der Suche beteiligten, wurden am Freitag weitere 150 Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe aus Friesland geschickt, wie eine Sprecherin des Landeskommandos in Niedersachsen sagte. Sie sind etwa mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras für die Suche in der Nacht ausgerüstet.

Die Bundeswehr hatte sich schon in den vergangenen Tagen an der Suche beteiligt - etwa mit einem Tornado-Flugzeug, das Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte. Auch Drohnen und ein Hubschrauber waren in der Luft.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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