Panorama

Etliche Fälle, Dunkelziffer hochErpresser drohen mit Porno-Veröffentlichung

30.08.2018, 14:37 Uhr
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Damit die angeblich gefilmten Videos nicht im Internet veröffentlicht werden, sollten die Opfer mehrere Tausend Euro zahlen. (Foto: picture alliance / dpa)

Es ist eine neue Masche von Erpressern: Sie behaupten, Menschen heimlich beim Masturbieren am Computer gefilmt zu haben und drohen mit der Veröffentlichung der Webcam-Filmchen. Schon mehrere Zehntausend Euro an "Lösegeldern" sind eingegangen.

Mit einer Flut von Erpresser-Mails im Zusammenhang mit angeblichen Pornoaufnahmen versuchen Unbekannte an das Geld von Computernutzern zu kommen. Alleine in Niedersachsen seien bisher rund 1100 entsprechende Fälle angezeigt worden, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA). Die Dunkelziffer sei vermutlich um ein Vielfaches höher.

Die Erpresser behaupten, den Computer der Betroffenen gehackt zu haben. Mit einer Webcam hätten sie das Opfer heimlich beim Masturbieren während des Betrachtens von Pornoseiten aufgenommen. Damit die Videos nicht im Internet veröffentlicht würden, sollten mehreren Tausend Euro an eine Bitcoin-Adresse gezahlt werden.

In welchem Umfang Erpressungsopfer tatsächlich gezahlt haben, sei unklar, sagte der LKA-Sprecher. Bei bekannt gewordenen Bitcoin-Adressen seien rund 44.000 Euro an "Lösegeldern" eingegangen. Wer das Geld bezahlt hat, lasse sich nicht feststellen.

Die Anzeige-Erstatter in Niedersachsen hätten allesamt erklärt, nichts bezahlt zu haben. Die Erpresser-Mails werden nach Erkenntnissen der Polizei massenhaft aus dem Ausland verschickt. Bisher konnten noch keine Tatverdächtigen ermittelt werden.

Quelle: cam/dpa

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