Panorama

Erst Hitze, dann Gewitter "Diese Wetterlage ist äußerst gefährlich"

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Die Hitze weicht vielerorts teilweise heftigen Unwettern.

Die Hitze weicht vielerorts teilweise heftigen Unwettern.

(Foto: IMAGO/Jan Eifert)

Deutschland ächzt unter schweißtreibenden Temperaturen. An diesem Mittwoch erreicht das Land den Höhepunkt einer kurzen, starken Hitzewelle. Diese hat es in sich, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander erklärt. Ab dem Nachmittag erwartet manche Regionen bereits weiteres Ungemach.

ntv.de: Deutschland ist im Griff einer Hitzewelle. Welche Temperaturen erwarten uns heute tagsüber?

Björn Alexander: Nach einer mitunter tropischen Nacht, also mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad, sind wir jetzt auf dem Höhepunkt der kleinen, aber sehr heftigen Hitzewelle angekommen. Es wird in der Fläche extrem heiß. Verbreitet erwarten uns 35 bis 39, örtlich knacken wir vielleicht sogar die 40 Grad Marke. Etwas weniger schweißtreibend ist es ganz im Südosten und Nordwesten mit 30 bis 34 Grad sowie direkt an der Küste mit 22 bis 29 Grad.

Wo wird es besonders heiß?

Die Hotspots liegen im Westen und Südwesten, sprich im Bereich Ruhrgebiet und Rheinland bis zum Oberrhein sowie Richtung Thüringen und Brandenburg. Wie außergewöhnlich diese Werte sind, zeigt übrigens auch der Blick auf die Top10 der Rekordwerte im ersten Julidrittel. Die liegen nämlich zwischen 39,2 und 40,3 Grad.

Nach der Hitze kommen Gewitter - wie ist der Unwetter-Fahrplan?

Sonnen- und Hitzehoch "Bettina" zieht ab und dafür nähert sich von Westen Gewittertief "Dieter". Damit drohen erst einzelne, teils aber heftige Hitzegewitter, bevor von Frankreich und Benelux organisierte Gewitterlinien nachfolgen. Ab dem Nachmittag gilt damit vor allem am Niederrhein, im Münster- und Emsland sowie im Ruhrgebiet die höchste Alarmstufe. Im Laufe der ersten Nachthälfte verlagert sich dieser Bereich nordostwärts bis ins Ostseeumfeld. Aber auch im übrigen Land sind teilweise heftige Gewitter möglich. Am Donnerstag ziehen die Schauer und Gewitter weiter in Richtung Südosten und können ebenfalls kräftig ausfallen.

Auf welche Gefahren müssen wir uns einstellen?

Das Timing ist leider äußerst übel. Denn mit ansteigender Schwüle kommen die Gewitter in der heißesten Phase des Tages auf. Mehr Energie geht nicht - und das werden wir auch zu spüren bekommen. Das Potenzial ist nämlich äußerst heftig.

Was heißt das konkret?

Die mitunter Blitz-intensiven Gewitter können von Starkregen, mittlerem bis großem Hagel sowie schweren Sturm- bis Orkanböen begleitet werden. Im schlimmsten Fall ist mit Windspitzen zwischen 90 und 140 Kilometer pro Stunde zu rechnen - außerdem mit Starkregen mit bis zu 50 Litern pro Quadratmeter und entsprechender Überflutungsgefahr. Selbst organisierte Schwergewitter, sogenannte Superzellen, sind nicht auszuschließen. Kurzum: Diese Wetterlage ist äußerst gefährlich und geht in den betroffenen Regionen mit Gefahr für Leib und Leben einher.

Wie geht es am Donnerstag weiter?

Die Schauer und Gewitter ziehen weiter in Richtung Südosten. Lokal können die auch nochmal kräftiger bis unwetterartig ausfallen. Im Westen und Norden wird es hingegen freundlicher und insgesamt deutlich kühler. Teilweise stürzen die Temperaturen um über 10 Grad ab und mit 22 bis 31 Grad ist es schon mal deutlich entspannter.

Was macht der Sommer anschließend?

Er kocht auf kleinerer Flamme und beruhigt sich weiter, sodass es am Freitag und Samstag über der breiten Mitte wieder sonniger weitergeht. Ansonsten sind einzelne Schauer und Gewitter unterwegs. Das Ganze bei 20 Grad im Norden und bis zu 33 Grad am Samstag im Südwesten.

Und am Sonntag?

Ab Sonntag geht der Sommer schrittweise auf Tauchstation. Zuvor sind im Osten nochmals bis 32 Grad drin, während der Sonntag in der Westhälfte maximal noch gewittrige 19 bis 28 Grad im Programm hat. Der Montag bringt durchwachsene und windige 18 bis 26 Grad. Noch frischer zeigt sich der Dienstag bei wechselhaften 18 bis 24 Grad.

Quelle: ntv.de

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