Panorama

"Erniedrigend", "angsteinjagend" Erstes Urteil wegen öffentlicher Belästigung in den Niederlanden

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In Rotterdam wird derzeit gezielt untersucht, ob das neue Gesetz gegen sexuelle Belästigung tatsächlich auch durchzusetzen ist.

In Rotterdam wird derzeit gezielt untersucht, ob das neue Gesetz gegen sexuelle Belästigung tatsächlich auch durchzusetzen ist.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

In den Niederlanden ist sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum seit Juli strafbar. In Rotterdam bedrängt ein 33-Jähriger eine Frau auf der Straße. Diese versucht Zeugen zufolge, sich zu wehren. Der Mann muss jetzt eine Geldstrafe zahlen.

Zum ersten Mal ist in den Niederlanden ein Mann wegen sexueller Belästigung einer Frau auf der Straße verurteilt worden. Ein 33-Jähriger wurde in Rotterdam zu einer Geldstrafe von 280 Euro verurteilt, davon 180 auf Bewährung. Das Verhalten des Mannes war nach Ansicht des Richters "erniedrigend, angsteinjagend und entehrend".

Sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum ist in den Niederlanden seit dem 1. Juli strafbar. Dazu gehört auch das sogenannte "Catcalling", verbale sexuelle Belästigung. In Rotterdam wird nun gezielt ein Jahr lang untersucht, ob das neue Gesetz tatsächlich auch durchzusetzen ist. Speziell ausgebildete Ordnungskräfte in Zivilkleidung sind auf den Straßen unterwegs.

Sie können Belästiger direkt nach sexuellen Pöbeleien, anzüglichem Zischen oder Gesten, die als bedrohlich empfunden werden können, festnehmen. Der Mann hatte nach Zeugenaussagen im August im Zentrum von Rotterdam eine junge Frau sexuell bedrängt - zunächst mit Bemerkungen und Zurufen, dann war er ihr hinterhergelaufen und hatte sie auch an den Hüften festgehalten.

Ordnungskräfte hatten dies beobachtet und auch gesehen, dass die Frau versucht hatte, den Mann abzuwehren. Er hatte vor Gericht die Aussage verweigert. Solche sexuelle Einschüchterung sorge für Unsicherheit und schränke die Bewegungsfreiheit von Menschen ein, sagte der Richter. "Menschen vermeiden bestimmte Plätze oder kleiden sich anders."

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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