Panorama

Zeit, die bleibt, optimal nutzen Erwarteter Dauerregen - Erster Landkreis löst Katastrophenfall aus

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In Bayern und Baden-Württemberg werden bis Sonntagabend teils erhebliche Regenmengen erwartet. In Bayern ruft der erste Landkreis vorsorglich den Katastrophenfall aus. Im Bodenseekreis in Baden-Württemberg wird rund 1300 Menschen geraten, ihr Zuhause zu verlassen.

Angesichts des extremen Dauerregens und der erwarteten Hochwasserlage hat der schwäbische Landkreis Günzburg in Bayern am Abend den Katastrophenfall ausgerufen. Es gehe darum, die potenziell betroffenen Städte und Gemeinden besser unterstützen zu können, teilte das Landratsamt mit. Dafür seien Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis nötig.

In Baden-Württemberg wird wegen akuter Hochwassergefahr rund 1300 Menschen in Meckenbeuren im Bodenseekreis geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Es handele sich um keine Evakuierung, sondern um eine Empfehlung, sagte eine Sprecherin der Gemeinde in Baden-Württemberg.

"Wir nehmen die Situation sehr ernst", sagte der Günzburger Landrat Hans Reichhart zur Situatio bei ihm vor Ort. "Wir wollen, die Zeit, die wir jetzt noch haben, bis das Hochwasser den Landkreis Günzburg erreicht, optimal nutzen." In einem ersten Schritt werden noch am Abend die Camping- und Freizeitplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel evakuiert.

Vorsorglich habe der Landkreis Günzburg unter anderem zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen lassen. Der Landkreis befindet sich in einem engen Austausch mit den Kommunen, den örtlichen Feuerwehren und dem THW.

DWD mit Unwetterwarnungen

Das Wasserwirtschaftsamt hatte bereits am Vormittag vor Hochwasser im Landkreis Günzburg gewarnt. Erwartet werden Pegelstände der Meldestufe 3 bis 4. Stellenweise könnte sogar ein Jahrhunderthochwasser erreicht werden. Die Stadt Leipheim hat das Donau-Wasserwerk sicherheitshalber abgeschaltet.

Die Behörden riefen die Menschen auf, sich von Gewässern fernzuhalten sowie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte zu beachten. In den betroffenen Gebieten muss gegebenenfalls auch mit Stromausfällen gerechnet werden. Es werde geraten, sich für ausreichend Nahrungsmittel zu sorgen, sich nicht im Keller aufzuhalten und elektrische Geräte in Räumen auszuschalten, die volllaufen könnten.

Mehr zum Thema

Bis Sonntag ist für weite Teile Bayerns Dauerregen angekündigt. Vor allem Schwaben und Oberbayern sind betroffen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab für beide Regierungsbezirke Unwetterwarnungen heraus. Es sei mit "extrem ergiebigem Dauerregen" der Stufe 4 (von 4) zu rechnen.

Durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände, unpassierbare oder von Wassermassen eingeschlossene Gebiete mögliche Erdrutsche bestehe "große Gefahr für Leib und Leben". Auch in Franken und weiten Teilen der Oberpfalz sei mit Starkregen und am Samstag auch mit Gewitter zu rechnen, so der DWD.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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