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"Niemals in dem Ausmaß" Experte sicher: L.A.-Brand "kann in Deutschland nicht stattfinden"

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Solange es Feuerwehren in den Ortschaften gebe, sei Deutschland gut aufgestellt, um derartige Brand-Ausdehnungen zu verhindern, befindet der Arbeitskreisvorsitzende.

Solange es Feuerwehren in den Ortschaften gebe, sei Deutschland gut aufgestellt, um derartige Brand-Ausdehnungen zu verhindern, befindet der Arbeitskreisvorsitzende.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press)

Rund um Los Angeles brennt ein Feuer historischen Ausmaßes. Feuerwehrmann Cimolino erklärt, warum solch eine Naturkatastrophe in Deutschland nicht möglich ist. Zwei Faktoren seien seiner Ansicht nach entscheidend.

Die heftigen Großbrände, die derzeit im Großraum Los Angeles wüten, können sich nach Ansicht des Waldbrandexperten Ulrich Cimolino hierzulande nicht ereignen. "Das, was in Kalifornien passiert, kann in Deutschland so nicht stattfinden", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mehrere Faktoren müssten zusammenkommen, damit eine derartige Ausdehnung erreicht wird. Hier sind solche Bedingungen aber nicht gegeben, befindet der Vorsitzende des Arbeitskreises Waldbrand im Deutschen Feuerwehr­verband.

Mehr als 11.000 Gebäude könnten in dem Eaton-Feuer beschädigt oder zerstört worden sein. Betroffen ist vor allem der Stadtteil Altadena.

Mehr als 11.000 Gebäude könnten in dem Eaton-Feuer beschädigt oder zerstört worden sein. Betroffen ist vor allem der Stadtteil Altadena.

(Foto: Cal Fire/Esri/OpenStreetMaps, ntv.de / lst)

Ganz entscheidend sei nämlich - neben der in Deutschland ausbleibenden Dürreperiode - die Windgeschwindigkeit. "Diese Winde treiben aus dem Wüstengebiet des Landesinneren zur kalifornischen Küste - insbesondere in den Wintermonaten. Normalerweise erreichen sie Geschwindigkeiten von etwa 100 Kilometern pro Stunde, jetzt waren es rund 160 Kilometer pro Stunde, also weit über Orkanstärke", so Cimolino.

Dem Experten sind zwar Feuer in Deutschland bekannt, deren Ausbreitung vom Wind begünstigt wurde, "aber niemals in dem Ausmaß wie rund um Los Angeles oder auch am Mittelmeer". Die sogenannten Santa-Ana-Winde tragen die Funken über weite Strecken, weshalb derzeit mehrere Großbrände lodern. Cimolino dazu: "Das sind Naturgewalten, die sich unter solchen Bedingungen nicht kontrollieren lassen." Da würden auch 100 zusätzliche Einsatzkräfte - trotz ihrer im Vergleich zu Deutschland besseren Ausbildung - nicht mehr bezwecken können, befand der Branddirektor der Feuerwehr Düsseldorf.

Sollte es hierzulande einmal zum Katastrophenfall kommen, so sieht Cimolino die Kameraden dennoch gut aufgestellt. "Ein Vorteil in Deutschland ist, dass wir kommunal organisiert sind. Das bedeutet, es ist immer schnell eine Feuerwehr vor Ort, sobald ein Alarm eingeht", doch der Experte schränkt ein: "Zumindest, solange es in den Kommunen noch Feuerwehren gibt." Weil finanzielle Mittel fehlen, sind zunehmend Ortschaften ohne eigene Einsatzkräfte. Dann dauert die Anfahrt der Brandbekämpfer länger, während sich das Feuer ausdehnt.

Quelle: ntv.de, mpa

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