Panorama

Toter Fahrer noch nicht geborgen Explodierter Cybertruck: FBI prüft Terrorverdacht

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Cybertruck.jpg

Die Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump-Hotel in Las Vegas ist offenbar nicht durch einen technischen Defekt am Fahrzeug ausgelöst worden, sondern durch dessen Ladung: Bilder zeigen verkohlte Benzinkanister und Feuerwerkskörper. Mehr können die Ermittler noch nicht sagen.

Nach der Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump International Hotel in Las Vegas prüfen die US-Sicherheitsbehörden ein mögliches terroristisches Motiv. Anti-Terror-Ermittler seien mit der Untersuchung betraut, sagte der federführende FBI-Agent Jeremy Schwartz bei einer Pressekonferenz. Details zur Person am Steuer des Cybertrucks, die bei der Explosion ums Leben kam und von der Polizei noch nicht identifiziert wurde, nannte er nicht. Sieben Menschen, die sich in der Nähe des Fahrzeugs befanden, wurden leicht verletzt.

Der Cybertruck - ein Elektro-Pickup mit markanter Edelstahl-Karosserie - hatte am Neujahrsmorgen direkt vor den gläsernen Eingangstüren des Prunkbaus gehalten. Unmittelbar darauf kam es zu Rauchentwicklung am Wagen - und kurz danach zu der wuchtigen Detonation.

Sheriff Kevin McMahill von der Polizei in Las Vegas zeigte bei der Pressekonferenz Aufnahmen einer Überwachungskamera von der Explosion des Cybertrucks und eines späteren Drohnenflugs über dessen Ladefläche. Darauf sind die verkohlten Reste mehrerer Benzinkanister und Feuerwerkskörper zu erkennen. Wie genau die Detonation ausgelöst wurde, ist unklar. Das schwer zu löschende Elektroauto brannte komplett aus. Das Hotel wurde nach dem Vorfall geräumt.

Fahrzeug war ein Leihwagen

Bei dem Cybertruck handelte es sich um einen Leihwagen, der in Colorado angemietet worden war. McMahill zufolge über die gleiche Vermittlungs-Webseite, bei der auch der Attentäter von New Orleans den Pickup-Truck angemietet habe, mit dem er dort am Neujahrsmorgen in eine feiernde Menge fuhr und 15 Menschen tötete. Ein möglicher Zusammenhang mit der Explosion in Las Vegas, die sich nur wenige Stunden später ereignete, werde geprüft. Für eine Verbindung zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS), wie es sie in New Orleans zu geben scheine, habe man bislang keine Anzeichen. "Wir glauben, dass es sich um einen isolierten Vorfall handelt", sagte McMahill.

Tesla-Eigner Elon Musk schrieb wenige Stunden nach dem Vorfall auf seiner Plattform X: "Wir haben jetzt die Bestätigung, dass die Explosion durch einen sehr großen Feuerwerkskörper und/oder eine Bombe verursacht wurde, die sich auf der Ladefläche des gemieteten Cybertrucks befand, und nichts mit dem Fahrzeug selbst zu tun hatte." Telemetrie-Daten des Fahrzeugs hätten keine Anzeichen für einen technischen Defekt gegeben. Vielmehr handele es sich "wahrscheinlich um einen Terrorakt", möglicherweise bestehe auch eine Verbindung zum Anschlag in New Orleans, spekulierte Musk.

Der Tech-Milliardär ist enger Berater Donald Trumps, der am 20. Januar als neuer US-Präsident vereidigt wird. Der scheidende Präsident Joe Biden bestätigte die Angaben des Sheriffs, wonach ein möglicher Zusammenhang zwischen den Geschehnissen in Las Vegas und New Orleans zwar geprüft werde, es bislang aber keine Hinweise darauf gebe, dass beide Vorfälle miteinander zu tun hätten.

Tote Person noch nicht identifiziert

Die Leiche im völlig zerstörten Wrack des Wagens vor dem Trump-Hotel sei bislang nicht geborgen worden, sagte McMahill. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, ist noch ungeklärt. Zu kursierenden Namen werde er keine Stellung nehmen, bevor nicht die Angehörigen informiert seien, sagte der Sheriff. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe nach allem, was man wisse, aber nicht mehr.

Die Form des Cybertruck habe es "ermöglicht, den Schaden einzudämmen", sagte McMahill. Die Detonationswelle sei nach oben gestiegen. Auf dem Video des Vorfalls sei zu sehen, dass durch die Explosion nicht einmal die Glastüren des Hotels zu Bruch gegangen seien.

McMahill bedankte sich ausdrücklich bei Musk für dessen Kooperation bei den Ermittlungen. Der Firmenboss habe unter anderem Videos von Tesla-Ladestationen, an denen das Elektroauto auf dem Weg von Colorado nach Las Vegas aufgeladen worden sei, an die Polizei weitergegeben. Der Wagen sei gut eine Stunde vor der Explosion in Las Vegas angekommen und eine Weile vor dem Hotel auf und ab gefahren, sagte der Sheriff - das gehe aus Aufnahmen von Überwachungskameras und der automatisierten Erfassung von Autokennzeichen hervor. Moderne Technik habe sich bei den Ermittlungen als sehr hilfreich erwiesen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen