Verfolgungsjagd in Pennsylvania Facebook-Mörder tötet sich selbst
18.04.2017, 18:39 Uhr
Der Mann, der einen Großvater als Opfer auswählte, ihn auf offener Straße erschoss und das Video bei Facebook hochlud, ist tot. Es ist das Ende einer Großfahndung in den USA und einer Verfolgungsjagd mit der Polizei.
Nach dem kaltblütigen Mord an einem Rentner in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio ist der mutmaßliche Täter nach Angaben der Polizei tot. Steve Stephens sei im Bezirk Erie in Pennsylvania von Polizisten gesehen worden und habe sich nach einer kurzen Verfolgungsjagd selbst getötet, teilte die Polizei des Bundesstaates mit. Er soll am Sonntag einen 74 Jahre alten Rentner getötet und ein Video der Tat bei Facebook veröffentlicht haben.
Landesweit war nach dem Mörder gefahndet worden. "Wenn Leute auf der Flucht sind, brauchen sie irgendwann Hilfe", hatte Polizeichef Calvin Williams gesagt. Er rief die Bevölkerung auf, sich an die Polizei zu wenden, sollte Stephens gesichtet werden.
Das Facebook-Video zeigt, wie ein 74-Jähriger aus nächster Nähe erschossen wird - der Täter hatte sein Opfer offensichtlich willkürlich ausgewählt. Danach postete der Schütze die Aufnahmen auf Facebook, in einem anderen Video kündigte er weitere Taten an. Erst zwei Stunden später löschte Facebook das Video und sperrte Stephens' Konto.
"Ich habe 13 getötet und arbeite an der 14, während wir reden", sagte Stephens in dem Video. Er fahre einfach durch die Gegend und schieße auf Menschen: "Ich bin ausgerastet, Mann". Facebook-Vize Justin Osofsky zufolge erhielt Facebook erst über eine Stunde und 45 Minuten nach dem Mordvideo eine Meldung. 23 Minuten später habe das Unternehmen Stephens' Konto gesperrt.
Das FBI hatte Stephens auf die Liste der meistgesuchten Täter gesetzt. Für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen, war von der Polizei eine Belohnung von 50.000 Dollar ausgesetzt.
Bei dem 74-jährigen Opfer des mutmaßlichen Mörders handelt es sich um einen Großvater, der sich zu Fuß auf dem Heimweg von einem Abendessen am Ostersonntag befand. Ein Sohn des Opfers hatte CNN gesagt, er vergebe dem Täter. Er wolle nicht, dass dieser sterbe, sondern dass er zur Rechenschaft gezogen werde.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP/dpa