Panorama

Tat bei Mordermittlung entdeckt Fall Wunsiedel: Mann wegen Vergewaltigung angeklagt

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Tat im Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel hatte großes Entsetzen ausgelöst.

Die Tat im Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel hatte großes Entsetzen ausgelöst.

(Foto: Daniel Vogl/dpa)

Im April kommt eine Zehnjährige in einem Kinderheim in Wunsiedel ums Leben. Die Ermittlungen decken auf, dass das Kind auch Opfer eines Sexualdelikts geworden war. Gegen einen 25-Jährigen wird deshalb Anklage erhoben.

Fünf Monate nach der Tötung eines zehn Jahre alten Mädchens in einem Kinderheim im oberfränkischen Wunsiedel hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 25 Jahre alten Mann wegen Vergewaltigung erhoben. Am Tod des Mädchens soll er jedoch nicht schuld sein: Verantwortlich dafür ist nach Erkenntnissen der Ermittler ein elf Jahre alter Junge, der noch nicht strafmündig ist, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten.

Die Zehnjährige war in der Nacht zum 4. April ums Leben gekommen. Das Kind war am Morgen tot im Zimmer in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung aufgefunden worden. Dort werden etwa 90 Kinder und junge Erwachsene im Alter von 3 bis 19 Jahren betreut. Eine natürliche Todesursache schloss die Polizei aus, deshalb begannen Ermittlungen. Ob das Kinderheim auch der Tatort war oder ob das Mädchen in das Zimmer gebracht wurde, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht mit.

Die rechtsmedizinische Untersuchung des Leichnams hatte ergeben, dass das Mädchen durch "Gewalteinwirkung gegen den Hals" gestorben ist. Zudem hatte sich für die Ermittler durch weitere Gutachten der Verdacht eines Sexualdelikts bestätigt.

Übereinstimmung von Spuren

Der Mann soll Anfang April in das Kinderheim eingebrochen sein. Dabei traf er zufällig auf das Mädchen und soll die Tat begangen haben. Anschließend habe der Deutsche die Anlage wieder verlassen, hieß es weiter. Er soll laut Polizei seit Jahresbeginn 2022 mehrere weitere Einbrüche begangen haben.

Mehr zum Thema

Aufgrund von Spuren war der Mann aus dem Landkreis Wunsiedel schließlich festgenommen worden. Ein Abgleich gesicherter Spuren habe eine Übereinstimmung ergeben, hieß es bei der Mitteilung der Festnahme. Der Verdächtige war demnach kein Mitarbeiter der Kinderhilfe-Einrichtung.

Der Elfjährige hatte zusammen mit dem Mädchen in dem Kinderheim in Wunsiedel gelebt. Wenige Tage nach der Tat hatten Polizei und Staatsanwalt mitgeteilt, man gehe von einer Tatbeteiligung des Jungen aus. Es soll zwischen den Kindern zum Streit gekommen sein. Die für den Fall eingerichtete "Soko Park" hatte zwischenzeitlich 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen