Panorama

Polizei warnt vor MascheFalscher Polizist beklaut ukrainische Geflüchtete

05.04.2022, 17:12 Uhr
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Die Polizei bittet Helfer darum, Geflüchtete auf diese Art des Diebstahls hinzuweisen. (Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild)

Eine ukrainische Familie ist auf der A2 unterwegs, als neben ihr ein Mann einen Ausweis durch das Autofenster hält und zum Anhalten auffordert. Der falsche Polizist durchsucht das Fahrzeug. Erst später bemerken die Geflüchteten, dass er dabei Bargeld gestohlen hat.

Ein falscher Polizist hat eine ukrainische Flüchtlingsfamilie bestohlen. Wie die Polizei Bielefeld berichtete, stoppte der bislang unbekannte Täter bereits am vergangenen Mittwoch einen ukrainischen Transporter auf der A2 in Fahrtrichtung Dortmund.

Eine neunköpfige Familie befand sich in dem Transporter auf dem Werg von der Ukraine in den Kreis Gütersloh, als ein grauer Pkw sie zwischen Hannover und Bielefeld überholte. Während des Überholvorgangs hielt der Beifahrer einen Ausweis durch das geöffnete Fenster. Mit Handbewegungen forderte er den Fahrer des ukrainischen Transporters auf, den Wagen auf dem Seitenstreifen abzustellen. Als beide Fahrzeuge zum Stillstand gekommen waren, stieg der Beifahrer des grauen Pkw aus und der Fahrer blieb sitzen.

Europol warnt vor Ausbeutung Geflüchteter

Zunächst forderte der Beifahrer die Familie auf, alle Ausweisdokumente vorzuzeigen. Die Familienmitglieder taten das, weil sie glaubten, es handelte sich um eine Zivilstreife der Polizei. Anschließend durchsuchte der Täter das Fahrzeug und diverse Taschen. Danach fuhr er mit seinem Komplizen auf der A2 in Richtung Dortmund davon. In diesem Moment stellten die Ukrainer fest, dass Bargeld aus den Taschen fehlte.

Am Abend vertraute sich die ukrainische Familie der deutschen Gastfamilie an, die sie aufgenommen hatte. Diese verständigte die Polizei. Die Polizei bittet Helfer darum, Geflüchtete auf diese Art des Diebstahls hinzuweisen.

Europol hatte Ende März vor Ausbeutung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine durch Kriminelle gewarnt. Die Geflüchteten stehen demnach europaweit besonders im Visier von Verbrecherbanden. Ihre Notlage werde von Menschenhändlern ausgenutzt, warnte die europäische Polizeibehörde. Die Banden sähen gerade Frauen und Kinder als ideale Opfer - um sie als Arbeitskräfte oder sexuell auszubeuten, oder auch zum Betteln zu zwingen. Kinder könnten auch Opfer von illegalen Adoptionen werden.

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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