Erkenntnisse zur Todesursache Felix Baumgartner starb wohl erst beim Aufprall
22.07.2025, 09:41 Uhr Artikel anhören
Felix Baumgartner schlug neben dem Swimmingpool des Feriendorfes "Le Mimose del Club del Sole" auf.
(Foto: REUTERS)
Der Tod von Felix Baumgartner gibt den italienischen Behörden Rätsel auf. Wie konnte es zu dem Paragliding-Absturz kommen? War es ein Herzstillstand oder doch ein technischer Defekt? Sicher scheint bis jetzt nur: In der Luft lebte der Extremsportler noch.
Nach dem dramatischen Tod von Felix Baumgartner läuft die Suche nach der Ursache für den Paragliding-Absturz des österreichischen Extremsportlers. Was genau in der Luft geschah, ist noch nicht geklärt. Aber die Todesursache des 56-Jährigen scheint inzwischen festzustehen: "Was wir bisher sicher wissen: Baumgartner starb beim Aufprall, die Wirbelsäule brach im unteren Bereich des Rückens und das Rückenmark wurde geschädigt", sagte Generalstaatsanwalt Raffaele Iannella der "Bild"-Zeitung. Die Obduktion der Leiche dauere bis Mittwoch an.
Die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" hatte zuvor berichtet, dass der Extremsportler zum Zeitpunkt des Aufpralls bereits tot gewesen sei. Vermutlich habe er während des Fluges einen Herzstillstand erlitten. Auch wenn er nicht daran starb, steht die Frage weiterhin im Raum: Erlitt Baumgartner in der Luft einen Herzinfarkt und verlor deshalb die Kontrolle über das Fluggerät? Das soll nun eine Auswertung der Aufnahmen von Baumgartners Bodycam klären.
Neben Swimmingpool aufgeschlagen
Baumgartner wurde durch seinen Stratosphären-Sprung im Herbst 2012 weltweit bekannt. Damals sprang er aus mehr als 36 Kilometern Höhe aus der Stratosphäre auf die Erde und landete sicher in der Wüste von New Mexico in den USA. Mit dem höchsten Absprung, dem längsten freien Fall und einer Höchstgeschwindigkeit von 1357,6 Kilometern pro Stunde stellte er gleich mehrere Rekorde auf.
Gegen diesen Rekord-Sprung war der am vergangenen Donnerstag geplante Paragliding-Flug an der Adriaküste normaler Alltag für den Extremsportler - und doch endete er tödlich. Der 56-Jährige startete laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA nahe dem Urlauberort Porto Sant'Elpidio von einer Paraglider-Plattform. Kurz danach hätten Zeugen beobachtet, dass der Motor-Paraglider an Kraft verlor und abstürzte. Der 56-Jährige sei gegen eine Holzhütte am Swimmingpool des Feriendorfes "Le Mimose del Club del Sole" gekracht - sofortige Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.
Herzinfarkt oder technischer Defekt?
Italienische und österreichische Medien berichten, dass es sich bei der Absturzursache auch um einen technischen Defekt handeln könnte. Demnach hatte Baumgartner eine Kamera mit einer dünnen Schnur am Motorgleitschirm befestigt, um Aufnahmen zu machen. Wie die italienische Zeitung "Il Resto del Carlino" berichtete, sollen Spuren am Fluggerät darauf hinweisen, dass die Kamera bei einer plötzlichen Flugbewegung in den Propeller geraten sein könnte - das Segel soll daraufhin kollabiert sein, weshalb der Schirm abstürzte.
Der Extremsportler soll noch versucht haben, den Notschirm zu ziehen, doch laut Medienberichten soll die Höhe da schon zu gering gewesen sein. Der Schirm habe sich nicht mehr rechtzeitig geöffnet.
Ob tatsächlich ein technischer Defekt vorlag, will die Staatsanwaltschaft der "Bild"-Zeitung zufolge mit der Untersuchung des Gleitschirms klären, die noch an diesem Dienstag beginnt. Bis alle Ermittlungen zum Tod von Baumgartner abgeschlossen sind, kann es demnach noch 40 bis 50 Tage dauern.
Quelle: ntv.de, hny