Panorama

Berufsfischer machen Hoffnung Fischbestand in der Oder erholt sich

Derzeit untersuchen der Landesfischereiverband Brandenburg-Berlin und das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei die lebenden Fische in der Oder.

Derzeit untersuchen der Landesfischereiverband Brandenburg-Berlin und das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei die lebenden Fische in der Oder.

(Foto: picture alliance/dpa)

Tonnenweise tote Fische werden seit Anfang August aus der Oder geborgen. Dem Bestand gehe es aber überraschend gut, so der Landesfischereiverband Brandenburg-Berlin. Offenbar habe das Algentoxin nicht alle Tiere erreicht. Bis der Schaden im Fluss ausheile, könnten aber noch Jahre vergehen.

Nach dem massenhaften Fischsterben in der Oder erholt sich der Bestand nach Angaben der Berufsfischer zusehends. Das Ergebnis von zwei Untersuchungen in der Oder sei, dass es den Fischen überraschend gut gehe, sagte Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbands Brandenburg-Berlin.

Gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) war er auf einem Flussabschnitt bei Brieskow-Finkenheerd nahe Frankfurt (Oder) unterwegs, um den Fischbestand bei einer zweiten Beprobung mitzubeobachten. "Die Oder erholt sich zusehends. Man sieht lebende Muscheln und Schnecken und Fische, die vital sind."

Seit Anfang August war aus dem deutsch-polnischen Grenzfluss tonnenweise toter Fisch geborgen worden. Mehrere Hundert chemische Substanzen könnten als Mitverursacher der Umweltkatastrophe infrage kommen, hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke am Montag mitgeteilt. Die genaue Ursache für die Umweltkatastrophe ist noch unklar. Experten gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart.

Algentoxin hat nicht alle Fische erreicht

Bei einer ersten Untersuchung vor 11 Tagen waren Dettmann zufolge unter 550 gesunden Fischen 14 Arten entdeckt worden, darunter Barsche, kleine Zander, Hechte und Steinbeißer. Letzterer sei eine sehr empfindliche Fischart. Auch eine zweite Beprobung an diesem Dienstag habe ein vorläufiges positives Bild gebracht. Es seien noch mehr gesunde Fischarten hinzugekommen, eine endgültige Auswertung folge, so Dettmann. Offenbar habe das Algentoxin nicht alle erreicht.

Mittlerweile ist das Wasser der Oder nach Angaben des Geschäftsführers des Landesfischereiverbands um etwa einen Meter gestiegen. "Die Oder erholt sich, aber bis das ausgeheilt ist, was kaputtgegangen ist, das wird Jahre dauern", schätzte Dettmann ein.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa

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