Panorama

Platz für 200 Menschen in Hessen Flüchtlingsunterkunft mutmaßlich in Brand gesetzt

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Eine "schlimme Nachricht", schreibt Innenministerin Nancy Faeser auf Twitter.

Eine "schlimme Nachricht", schreibt Innenministerin Nancy Faeser auf Twitter.

(Foto: picture alliance/dpa/5vision News)

Bisher leben keine Flüchtlinge in der Containeranlage im hessischen Roßdorf - eigentlich hätten dort 200 Menschen untergebracht werden können. Doch nun liegen die Container nach einem Brand in Schutt und Asche. Die Ursachen sind unbekannt. Erste Ermittlungen deuten auf Brandstiftung hin.

Eine noch unbewohnte Containeranlage zur Unterbringung von Flüchtlingen ist in Südhessen mutmaßlich in Brand gesteckt worden. Verletzt wurde bei dem Feuer in Roßdorf (Kreis Darmstadt-Dieburg) niemand, wie die Polizei in Darmstadt mitteilte. Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die aus Hessen stammt, sprach auf Twitter von einer "schlimmen Nachricht".

Erste Ermittlungen deuteten auf Brandstiftung hin, berichtete die Polizei. Brandermittler würden voraussichtlich am Dienstag vor Ort sein, sagte ein Polizeisprecher. Den Sachschaden schätzte die Polizei auf mehrere Hunderttausend Euro. Eine Verkehrsteilnehmerin hatte das Feuer entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert. Feuerwehren aus dem Umkreis konnten die Flammen löschen. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf und sucht nach Zeugen.

"Auch wenn zum Glück noch niemand darin gewohnt hat - eine Flüchtlingsunterkunft anzuzünden, zeigt eine furchtbare Menschenverachtung", schrieb Faeser auf Twitter. "Wenn sich der Verdacht erhärtet, müssen die Täter hart bestraft werden."

Sozialdezernentin besucht Brandort

Die Sozialdezernentin des Kreises Darmstadt-Dieburg, Christel Sprößler, die den Brandort besuchte, sagte nach Angaben eines Sprechers: "Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, das Verfahren läuft, wir müssen aber wohl von Brandstiftung ausgehen." An Spekulationen wolle sich der Kreis nicht beteiligen. "Da gibt es bis zum Abschluss der Ermittlungen nichts zu kommentieren."

Welche Folgen der Brand für die Anlage habe und wie mit ihr nun umgegangen werde, würden Gespräche in den kommenden Tagen zeigen. "Klar ist: Der Druck bleibt groß, und wir haben die Aufgabe der Unterbringung von Geflüchteten gemeinsam mit unseren Städten und Gemeinden zu lösen - diese Herausforderung bleibt."

Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, stand die Containeranlage beim Eintreffen der Feuerwehr bereits in Vollbrand. Demnach hätte die Flüchtlingsunterkunft eigentlich 200 Menschen aufnehmen können. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg hatte sich zum Umbau der Container entschlossen, weil sonst kein Wohnraum für Flüchtlinge im Landkreis vorhanden gewesen wäre. Nach Angaben der Zeitung sollten Sporthallen nach Proteste von Anwohnern nicht mehr als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden.

Quelle: ntv.de, cls/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen