Auf Abkühlung folgt erneut Hitze Folgt nach der Wetter-Achterbahn die beste Phase des Sommers?
22.08.2024, 15:31 Uhr Artikel anhören
Spätestens am Wochenende herrscht vielerorts wieder Freibad-Wetter.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach den heißen Tagen scheint Deutschland abgekühlt. Doch das Comeback des Sommers lässt nicht lange auf sich warten: Pünktlich zum Wochenende klettern die Temperaturen, stellenweise wird die 35-Grad-Marke gerissen, sagt ntv-Meteorologe Björn Alexander. Auf Sonne folgt schließlich die erneute Abkühlung - mit teils schweren Unwettern.
ntv.de: Nach den zum Teil hitzigen und schwülen Phasen zuletzt scheint Deutschland abgekühlt. Ist das auch so?
Björn Alexander: Auf jeden Fall. Denn auf der Rückseite von Nordmeertief "Tabea" ist frische Atlantikluft herangestürmt, bevor Hoch "Otto" für eine vorübergehende Beruhigung gesorgt hat. Eine Kombination, die uns die kühlste Nacht des Monats beschert hat. Im Erzgebirge örtlich sogar mit leichtem Bodenfrost: Morgenröthe-Rautenkranz vermeldete bodennah minus 0,3 Grad.
War es das dann mit dem Hochsommer oder will die Hitze nachlegen?
Der Fall war schon tief, dennoch hat die Hitze noch reichlich Potenzial und will dieses nutzen. Am Wochenende erwarten uns stellenweise wieder bis zu 35 Grad. Die nächste Abkühlung ist allerdings ebenfalls schon in Sicht. Mit erneuten Unwettern und einer nachfolgenden Beruhigung, die uns nächste Woche wieder Sonne und Wärme schicken möchte. Kurzum: Die turbulente Achterbahnfahrt bleibt uns - zumindest vorerst - noch erhalten.
Wie turbulent gestaltet sich das Comeback der heißen Luft?
Es geht mit Schmackes zur Sache. Ausgehend vom starken Islandtief, das zuletzt durch den ehemaligen Hurrikan "Ernesto" sogar nochmals intensiviert worden ist, rattert aktuell mit "Ursula" bereits das nächste Tief vom wilden Atlantik heran. Das spüren derzeit besonders die Menschen auf den Britischen Inseln und in Skandinavien mit Sturm- bis Orkanböen. Aber auch hierzulande geht es vor allem in der Nordwesthälfte teilweise turbulent weiter, während die kräftige Strömung dem Süden und Osten unseres Landes die nächste Ladung Hitze beschert.
Welche Gefahren erwarten uns damit?
Zunächst einmal steigt insbesondere in der Südosthälfte die Hitze- und Schwülebelastung rapide an. Höhepunkt wird der Samstag sein, wenn es im Süden und Osten verbreitet für 29 bis 35 Grad reicht. Ein ganz anderes Bild gibt es derweil im Norden und Nordwesten, wo die Atlantiktiefs nahe sind. Wiederholt ziehen bei 21 bis 27 Grad Wolken und gelegentliche Schauer durch. Dazu ist es windig, mitunter auch stürmisch mit Sturmböen an der See. Eine Gemengelage, die sich am Wochenende regional deutlich zuspitzt.
Was erwartet uns?
Ab Samstagnachmittag wird es zunehmend brisant. Von West nach Ost folgen mit der nachrückenden Kaltfront teilweise schwere Gewitter mit der Gefahr von punktuellen Unwettern durch Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen. Im Süden dürfte es mit dem Wetterwechsel spätestens am Sonntag auch teilweise länger anhaltenden Dauerregen geben.
Und nächste Woche?
Meteorologisch gesehen endet mit dem August auch der Sommer. Insofern läuft ab Montag die letzte Weichenstellung für die heiße Jahreszeit - und das mit dem Hang zum versöhnlichen Ausklang. Die letzte Woche des meteorologischen Sommers dürfte nämlich rasch wieder sonniger und von Tag zu Tag wärmer werden - es deutet sich sogar eine Omega-ähnliche Wetterlage an.
Mit welchen Folgen für uns?
Abgesehen von gelegentlichen Gewittern über den Bergen könnte es einige Tage am Stück verbreitet sonnige und trockene Aussichten geben. Deutschlandweit gesehen könnte es damit die besten Phase des ganzen Sommers werden.
Klingt verlockend. Doch zuvor geht es ja noch zur Sache. Wie sind die Details fürs Wochenende?
Am Samstag geht es nebst einzelner Regengüsse und Gewitter im Nordwesten erst einmal oftmals sonnig los. Nachmittags und abends steigt von Frankreich und Benelux her die Unwettergefahr rasch an und breitet sich im Laufe der Nacht ostwärts aus. Neben Starkregen und Hagel gilt der Fokus in der strammen Grundströmung auf jeden Fall dem Schadenpotenzial des Windes. Es drohen Gewitterböen mit Windspitzen von bis zu 100 Kilometer pro Stunde. Unterdessen bleibt es im Osten und Südosten auch am Sonntagvormittag noch schön, bevor auch hier die Gewitter aktiv werden.
Welche Gefahren stehen im Osten und Süden im Vordergrund?
Die sehen ähnlich aus. Wobei in Richtung Alpen außerdem ergiebiger Dauerregen möglich ist. Die Temperaturen bringen es dabei am Samstag im Nordwesten auf teils windige 21 bis 27, sonst oft auf 29 bis 35 Grad. Selbst Spitzen bis 36 Grad sind nicht ganz auszuschließen. Hierbei ist es allerdings teilweise sehr schwül. Der Sonntag bringt im zunehmend trockenen und freundlichen Westen und Nordwesten 19 bis 23 Grad. Im Südosten werden es in der Gewitterluft nochmals bis zu 27 Grad.
Worauf können wir uns nächste Woche einstellen?
Der Montag verläuft im Südosten noch trüb und nass, im großen Rest indes aber trocken und sonnig. Das Ganze meistens bei 22 bis 26, an den Alpen bei mageren 18 Grad. Am Dienstag geht es nach Auflösung von Nebel und Hochnebel schön und warm weiter. 22 Grad werden es an der See und bis zu 28 Grad am Oberrhein. Am Mittwoch und Donnerstag bleibt dieser Trend erhalten. Sprich: Nach frischem Start dominiert tagsüber die Sonne und bringt am Mittwoch bis 30, am Donnerstag bis 32 Grad.
Quelle: ntv.de