Alle Fluggastkontrollen umgangen Frau fliegt als blinde Passagierin von New York nach Paris
29.11.2024, 14:49 Uhr Artikel anhören
Wie die Frau an Bord gelangen konnte, ist völlig rätselhaft.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Um in ein Flugzeug einzusteigen, muss man an den großen Flughäfen dieser Welt inzwischen mehrere Sicherheitskontrollen durchlaufen. Trotzdem schafft es eine Person in New York, ohne Ticket in einen Flieger nach Paris zu steigen. Die Sicherheitsbehörden stehen vor einem Rätsel.
Am New Yorker Flughafen JFK hat es eine schwere Sicherheitspanne gegeben. Eine blinde Passagierin umging am Dienstagabend mehrere Sicherheitskontrollen am Flughafen und flog an Bord eines Delta Airlines-Fluges von New York nach Paris, teilten die US-Behörden mit.
Einem Sprecher der US-Transportsicherheitsbehörde TSA zufolge absolvierte die Person, die keine Bordkarte hatte, zunächst die Sicherheitskontrolle und umging zwei Stationen zur Identitätsprüfung und zum Einsteigen.
Die Passagiere des Delta-Fluges 264 von New York nach Paris wurden einem Passagier zufolge erst bei der Landung in der französischen Hauptstadt über die blinde Passagierin informiert. "Offenbar hat sie sich in einer Toilette ganz hinten im Flugzeug versteckt, als wir JFK verließen", sagte Rob Jackson, der selbst an dem Flug teilgenommen hatte, dem US-Sender CNN. "Die erste Durchsage an die Passagiere, dass es ein Problem gab, erfolgte, als wir am Gate parkten und sie uns alle anwiesen, sitzen zu bleiben, weil die französische Polizei das Flugzeug betreten würde, um 'ein ernstes Sicherheitsproblem' zu lösen", sagte er.
In einer kurzen Information des Flugkapitäns an die Passagiere sei von einem zusätzlichen Passagier die Rede gewesen. Da der Flug zu 100 Prozent ausgebucht und kein einziger Sitzplatz frei war, versteckte sich die Frau während des Starts der Boeing 767-400ER (Kennzeichen N845MH) offenbar immer wieder in einer der Flugzeugtoiletten. Erst kurz vor der Landung sei sie den Flugbegleitern schließlich aufgefallen.
Delta startet Untersuchung
CNN zufolge handelte es dabei um eine Frau im Alter zwischen 55 und 60 Jahren, die einen russischen Pass haben und sich mit einer Green Card in den USA aufhalten soll. Sie befinde sich jetzt in der ZAPI-Wartezone am Flughafen Charles de Gaulle, die für Abschiebehäftlinge vorgesehen ist, die die Bedingungen für die Einreise nach Europa nicht erfüllen. Die Frau habe vor einigen Jahren in Frankreich Asyl beantragt, sagte der TSA-Beamte CNN.
Zum Geisteszustand der Frau machte der Sprecher der US-Transportsicherheitsbehörde (TSA) keine Angaben. Er teilte lediglich mit, die Person haben keine verbotenen Gegenstände mit sich geführt.
"Nichts ist wichtiger als Fragen der Sicherheit", sagte ein Delta-Sprecher in einer Erklärung. "Deshalb führt Delta eine umfassende Untersuchung dessen durch, was möglicherweise passiert ist, und wird zu diesem Zweck mit anderen Luftfahrtakteuren und den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten." Der Vorfall ereignete sich an Thanksgiving, einem der verkehrsreichsten Reisetage des Jahres. Laut TSA-Daten reisten am Dienstag fast 2,7 Millionen Passagiere mit dem Flugzeug.
Quelle: ntv.de, sba