Panorama

Tropensturm "Tembin"Frau wird nach zwei Tagen aus Meer gerettet

25.12.2017, 13:03 Uhr
Video poster

Kurz vor Weihnachten fegt Tropensturm "Tembin" über die Philippinen hinweg und schockiert mit seiner Zerstörungskraft. Hunderte Menschen sterben, viele werden noch vermisst. Am ersten Weihnachtstag melden Retter aber auch ein kleines Wunder.

c38aba25a188b21e3c2a5766113df220
Dutzende Menschen werden noch vermisst. (Foto: imago/Xinhua)

Tropensturm "Tembin" hat auf seinem Weg durch den Süden der Philippinen am Wochenende mindestens 240 Menschen getötet und eine Schneise der Verwüstung gezogen. Rettungstrupps suchen in der Region Mindanao noch nach Dutzenden Vermissten. Am schlimmsten betroffen war die Provinz Lanao del Norte, wo 127 Menschen ums Leben kamen - die meisten von ihnen durch Überschwemmungen und Erdrutsche.

Am ersten Weihnachtstag meldeten Retter aber auch ein kleines Wunder: Eine junge Frau wurde 900 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt aus dem Meer gerettet. Diana Salim stammt aus der Stadt Sibuco in der Provinz Zamboanga del Norte. Die 25-Jährige war am Freitag mit Teilen ihres Hauses ins Meer gespült worden. Ein Frachtschiff entdeckte die Frau, die sich an Trümmer geklammert hatte, im Meer treibend. "Dianas Rettung lässt uns weiter hoffen, dass wir auch andere Überlebende finden", sagte der Bürgermeister von Sibuco dem Radiosender DXRZ.

Sturm nimmt Kurs auf Vietnam

"Tembin" war am Freitag in der südlichen Region Mindanao auf Land getroffen. Mehr als 97.000 Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Häuser wurden weggeschwemmt, viele Straßen waren durch umgestürzte Bäume und Geröll unpassierbar. Die Stromversorgung war ebenfalls unterbrochen.

Nach Verlassen der Philippinen nahm der Sturm am Sonntag nach Angaben von Meteorologen wieder an Stärke zu. "Tembin" zog nach Westen und nahm Kurs auf den Süden Vietnams. Dort sollte er im späteren Tagesverlauf mit Böen von etwa 100 Kilometern pro Stunde auf Land treffen, warnte die vietnamesische Wetterbehörde. Die Region wird nur selten von Wirbelstürmen getroffen.

Die Regierung ordnete an, 1,2 Millionen Menschen vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. Zudem dürfen 63.000 Fischerboote ihre Häfen nicht verlassen. In gefährdeten Provinzen sollten viele Schulen bis einschließlich Dienstag geschlossen bleiben. Erst vergangene Woche waren auf den Philippinen 54 Menschen umgekommen, als der Sturm "Kai-Tek" über die Inselgruppe zog. Der südostasiatische Inselstaat wird jedes Jahr von durchschnittlich 20 Wirbelstürmen getroffen. 2016 kamen durch den Taifun "Haiyan" mehr als 6000 Menschen ums Leben.

Quelle: dsi/dpa

SturmflutVietnamPhilippinenUnwetter