Fuellmich muss ins Gefängnis Führender Coronaleugner in Göttingen verurteilt
25.04.2025, 10:54 Uhr Artikel anhören
Reiner Fuellmich war früher Spitzenkandidat der "Querdenker"-Partei Die Basis.
(Foto: picture alliance/dpa)
Während der Corona-Pandemie verbreitet die "Stiftung Corona-Ausschuss" gezielt Falschinformationen. Ihr Mitgründer Reiner Fuellmich veruntreut zudem Hunderttausende Euro für private Zwecke. Dafür wird der Rechtsanwalt jetzt verurteilt.
Wegen Veruntreuung von rund 700.000 Euro hat das Landgericht Göttingen einen ehemaligen führenden Vertreter der Coronaleugner- und Impfgegnerszene verurteilt. Gegen den Angeklagten wurde eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verhängt, wie das Gericht am späten Donnerstagabend mitteilte.
Der Anwalt Reiner Fuellmich war unter anderem angeklagt, als Gesellschafter einer von ihm mitgegründeten Stiftung namens Corona-Ausschuss 700.000 Euro für private Zwecke abgezweigt zu haben. Das Gericht entschied zudem, fünf Monate der abgesessenen Untersuchungshaft nicht auf die verhängte Haftstrafe anzurechnen. Zudem ordnete das Gericht Einziehung von Wertersatz in Höhe der Tatbeträge an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Laut den Vorwürfen soll Fuellmich in den Jahren 2020 und 2021 Darlehensverträge für die Stiftung Corona-Ausschuss abgeschlossen und dafür gesorgt haben, dass Beträge in Höhe von 200.000 Euro sowie 500.000 Euro auf das Konto seiner Ehefrau überwiesen wurden. Beide verbrauchten das Geld demnach satzungswidrig für private Zwecke, etwa die Umgestaltung ihres Gartens.
Die während der Corona-Pandemie 2020 gegründete "Stiftung Corona-Ausschuss" verbreitete als ein selbsternanntes Expertengremium über das Internet und über soziale Medien irreführende Behauptungen über die Krankheit und die dagegen entwickelten Impfstoffe. Parallel warb sie massiv um Spenden. Fuellmich war früher zudem Co-Bundeschef der aus der Coronaleugnerszene hervorgegangenen Kleinpartei Die Basis, die 2021 bei der Bundestagswahl 1,4 Prozent der Stimmen holte.
Quelle: ntv.de, lar/AFP