Panorama

Polizei veröffentlicht Aufruf Führt Spur zu Rebecca nach Brandenburg?

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Im Fall Rebecca geht die Polizei in die Offensive. Mit neuen Fotos bittet sie öffentlich um Mithilfe. Dabei drehen sich die Ermittlungen weiter um den Schwager der 15-Jährigen. Fest an dessen Seite steht derweil die Familie des Mädchens.

Die Spur zu der verschwundenen Rebecca aus Berlin könnte ins benachbarte Brandenburg führen. Wurde die 15-jährige getötet und ihre Leiche von dem Täter irgendwo in der dünn besiedelten Gegend östlich von Berlin versteckt? Diesem Verdacht geht die Berliner Polizei jetzt nach, weil das Auto der Familie, das der verdächtige Schwager nutzte, kurz nach dem Verschwinden der Schülerin vor mehr als zwei Wochen zwei Mal in Brandenburg, auf der Autobahn zwischen Berlin und Frankfurt (Oder), erfasst wurde.

Die Mordkommission hält diese Spur für so relevant, dass sie nicht nur Fotos des dunkelroten Renault Twingo veröffentlichte. Sondern auch drei Fotos des verdächtigen Schwagers ins Internet stellte, obwohl der Mann bereits in Untersuchungshaft sitzt. Die Kripo sucht dringend nach Hinweisen von Zeugen, die das Auto oder den Mann am 18. oder 19. Februar  - als am Tag von Rebeccas Verschwinden und am Tag danach - im östlichen Brandenburg gesehen haben könnten. So hoffen die Fahnder herauszufinden, wo die Leiche sein könnte, um so auch endlich handfeste Beweise statt nur Indizien gegen den möglichen Täter in die Hand zu bekommen.

60 Kilometer vom Wohnort entfernt

Rebecca war in der Nacht zum 18. Februar oder am Vormittag aus dem Haus der Schwester verschwunden. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass sie getötet wurde. Der dunkelrote Twingo mit einem Berliner Nummernschild wurde am 18. Februar um 10.47 Uhr und am 19. Februar um 22.39 Uhr auf der Autobahn 12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) von einem automatischen Kennzeichenerfassungssystem registriert. "Nach bisherigem Ermittlungsstand hatte zu diesen Zeiten allein der 27-jährige Schwager Zugriff auf diesen Pkw", teilte die Polizei mit.

Das Erfassungssystem der Brandenburger Polizei mit der Bezeichnung KESY registriert alle Nummernschilder vorbeifahrender Autos. Es wird zur Fahndung und zur Aufklärung von Fahrzeug-Diebstählen eingesetzt. Die Polizei hält die Standorte geheim, aber nach Informationen von Datenschutzorganisationen soll sich die Überwachungsstelle an der A12 zwischen den Ausfahrten Storkow und Fürstenwalde befinden. Das ist etwa 50 bis 60 Kilometer südöstlich des Berliner Wohnhauses, wo Rebecca bei ihrer Schwester übernachtete. Wie weit der Twingo dann noch weiter Richtung Frankfurt/Oder fuhr, ist nicht bekannt.

"Klär das"

Die Polizei fragt nun, wer das Auto des Verdächtigen am Vormittag des 18. Februar und am Abend des Folgetages gesehen hat. Und wer Angaben zu Aufenthaltsorten des Mannes zu den beiden Zeiten machen kann. Außerdem geht es um die Frage, ob Bekannte des Schwagers etwas über Orte in Brandenburg wissen, wo sich der Mann auskennt. Außerdem wird nach der lila Fleece-Decke, die mit Rebecca verschwand, gefragt. Im Kofferraum des Autos soll die Polizei Haare der Jugendlichen und Faserspuren dieser Decke gefunden haben. Der Schwager schweigt bisher zu den Vorwürfen gegen ihn.

Die Eltern und Schwestern von Rebecca halten ihn weiterhin für unschuldig. Rebeccas Vater sagte n-tv: "Wir glauben es nicht. Wir können es uns nicht vorstellen. Das passt nicht zu ihm." Die Haare im Kofferraum des Autos seien "garantiert vom Vortag". Da habe seine Tochter mit der Nichte im Auto gespielt.

Zudem deutete er an, er wisse, warum sein Schwiegersohn dort unterwegs war, könne es aber nicht sagen. Er bat seinen Schwiegersohn darum, mit den Ermittlern zu sprechen, mutmaßte aber, dass die betreuenden Anwälte zum Schweigen rieten. "Klär das, damit die ganze Suche in eine andere Richtung geht und zwar in die richtige", sagte der Vater.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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