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Beim Warten auf den Leichenwagen Für tot erklärter Mann kehrt ins Leben zurück

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Die hinzugerufenen Rettungskräfte hatten den Mann schon aufgegeben.

Die hinzugerufenen Rettungskräfte hatten den Mann schon aufgegeben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Rettungskräfte in einer italienischen Kleinstadt versuchen, einen 78-jährigen Mann nach einem Herzstillstand wiederzubeleben - und geben schließlich auf. Doch noch bevor der Leichenwagen eintrifft, passiert etwas Unglaubliches.

Für tot erklärt und wieder aufgewacht: In Italien ist ein 78 Jahre alter Mann, für den die Ärzte bereits den Totenschein ausgestellt hatten, nach einer halben Stunde wieder aufgewacht. Der Mann aus der mittelitalienischen Stadt Tarquinia hatte einen Herzstillstand erlitten, wie die Behörden mitteilten. Der hinzugerufene Rettungsdienst hatte zuvor eine halbe Stunde lang mit Reanimation versucht, den Mann wiederzubeleben.

Als die Interventionen ohne Erfolg blieben, hatten ihn die Sanitäter aufgegeben. Auch ein Rettungshubschrauber machte wieder kehrt. Während die Rettungskräfte auf den Leichenwagen warteten, schlug der Mann demnach plötzlich die Augen wieder auf und fragte nach seinen Töchtern.

Mittlerweile ist der Zustand stabil

Der Rentner wurde daraufhin in eine Klinik gebracht, wo er nun stationär behandelt wird. Nach Angaben des Krankenhauses ist sein Zustand stabil. Ärzte sprechen in solchen Fällen vom sogenannten "Lazarus-Phänomen", das nach einer Figur aus der Bibel benannt wurde. Lazarus wurde der katholischen Glaubenslehre zufolge nach mehreren Tagen im Grab von Jesus wieder auferweckt. Gemeint ist damit, dass die Herz-Kreislauf-Funktionen nach einem bereits für gescheitert erklärten Wiederbelebungsversuch überraschend wiederkehren.

Die ersten dokumentierten Lazarus-Fälle stammen aus den 1980er Jahren. Seitdem wurden weltweit nur wenige Vorfälle registriert. Fachleuten zufolge handelt es sich dabei nicht um Wunder, sondern um komplexe physiologische Vorgänge, die in der Notfallmedizin noch immer erforscht werden. Die Lebenszeichen kehren meist innerhalb von zehn Minuten nach Beendigung der Reanimation zurück. Allerdings überlebt nur ein Drittel der betroffenen Patienten ohne neurologische Einschränkungen. Zwei Drittel erleiden Hirnschäden oder sterben anschließend.

Ungewöhnlich langer Zeitraum

Der Fall des Mannes in Tarquinia stellt auch hier eine Besonderheit dar. Die Abwesenheit von Vitalfunktionen über einen Zeitraum von 30 Minuten liegt weit über dem Durchschnitt der bisher beobachteten und registrierten Fälle.

Ganz ohne Verletzungen lief der Einsatz in der italienischen Kleinstadt allerdings nicht ab. Der Hund des Mannes griff laut Behörden einen Polizisten an, als dieser in die Wohnung kommen wollte. Der Beamte musste ebenfalls zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Der Hund sei in ein Tierheim gebracht worden.

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

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