Anteil der Drittkinder nimmt zu Geburtenzahl sinkt 2023 auf Zehnjahrestief
02.05.2024, 10:30 Uhr Artikel anhören
Die Zahl der Geburten in Deutschland sank 2023 um 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
(Foto: dpa)
Rund 693.000 Kinder werden im vergangenen Jahr in Deutschland geboren. Das sind so wenig wie zuletzt 2013, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Auch die Zahl der Eheschließungen sinkt. Das Ausmaß der Rückgänge ist jedoch regional unterschiedlich.
In Deutschland sind im vergangenen Jahr so wenige Kinder auf die Welt gekommen wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sank die Zahl 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf etwa 693.000 Kinder. Die Marke von 700.000 Kindern wurde demnach zuletzt 2013 unterschritten. In Ostdeutschland sank die Geburtenzahl nach Angaben der Statistiker mit 9,2 Prozent stärker als in Westdeutschland mit 5,9 Prozent.
Beim Großteil der Geburten handelte es sich um die ersten Kinder (46,5 Prozent), es folgten Zweitgeburten (34,8 Prozent) und die dritten und weiteren Geburten der Mutter. Langfristig jedoch sank der Anteil der ersten Kinder zwischen 2013 und 2023, während der Anteil der dritten Kinder und mehr zunahm. Dieser stieg im vergangenen Jahr mit 18,7 Prozent auf den höchsten Wert seit 2009. Einfluss darauf hatten den Statistikern zufolge Mütter mit ausländischer Staatsangehörigkeit.
Bei ihnen war der Anteil der dritten oder weiteren Kindern mit 26,4 Prozent deutlich höher als bei Müttern mit deutschem Pass (15,8 Prozent). Der Rückgang der Geburten im Jahresvergleich war im vergangenen Jahr etwas schwächer als ein Jahr zuvor.
Auch Zahl der Eheschließungen sank
Auch die Zahl der Eheschließungen sank 2023: im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent auf rund 361.000. 2022 heirateten noch 390.743 Paare. Das bedeutete nach dem stark von den Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021 (357.785) die zweitniedrigste Zahl an Eheschließungen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950, wie die Experten erklärten.
Von den deutschlandweit 361.000 Eheschließungen wurden rund 351.800 zwischen Mann und Frau und 9200 zwischen Menschen gleichen Geschlechts geschlossen. Auch bei den Eheschließungen sank die Zahl im Osten Deutschlands stärker als in Westdeutschland: Sie ging von 56.971 im Jahr 2022 auf rund 51.800 im Jahr 2023 zurück. Im Westen sank die Zahl um 7,4 Prozent von 321.431 auf rund 297.700.
Quelle: ntv.de, lar/AFP/dpa