Panorama

Waldbrände in Russland Gefährliche Gase bedrohen Menschen

Wenn es nicht aufhört zu brennen, könnte der Rauch bis nach Moskau ziehen.

Wenn es nicht aufhört zu brennen, könnte der Rauch bis nach Moskau ziehen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Noch immer kämpft Russland mit Waldbränden. Nun kommt eine weitere Belastung hinzu: Das Feuer führt zu einer massiven Konzentration an Schadstoffen in der Luft. Behörden warnen vor Gesundheitsschäden.

Die verheerenden Waldbrände in Russland werden zunehmend zu einer Gesundheitsgefahr für die Menschen. In der besonders betroffenen Region Jakutien (Republik Sacha) im Nordosten des Landes sei die maximal zulässige Konzentration schädlicher Stoffe in der Luft teilweise um das Zwanzigfache überschritten worden, berichtete der Radiosender Echo Moskwy auf Grundlage von Behörden-Messungen. Demnach gab es bei 8 von 16 untersuchten Schadstoffen wie Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid Überschreitungen.

Seit Tagen versinken Dörfer und Städte der Region im Rauch. Am Flughafen der Großstadt Jakutsk kommt es dem Betreiber zufolge wegen schlechter Sicht zu Ausfällen und Verspätungen. Die Behörden hatten für heute einen arbeitsfreien Tag angekündigt, damit sich die Menschen möglichst nicht im Freien aufhalten.

Der Rauch zog bereits Tausende Kilometer westlich ins Landesinnere bis über den Ural und zur Mongolei. Selbst in Kasachstan sei bereits der Smog angekommen. Es wird nicht ausgeschlossen, dass er auch Moskau erreichen könnte, sollte es weiter brennen. Jakutsk liegt etwa 4800 Kilometer von der Hauptstadt entfernt.

5000 Helfer waren in der Region im Kampf gegen die Flammen im Einsatz. Präsident Wladimir Putin hatte eine Aufstockung angewiesen. 14 Dörfer seien aktuell von den Flammen bedroht, berichteten lokale Medien. Es wurden Schneisen geschlagen, um zu verhindern, dass Häuser abbrennen. Löschflugzeuge ließen tonnenweise Wasser ab. Viele Dörfer saßen wegen abgeschalteter Stromleitungen im Dunkeln. Landesweit zählte die Forstschutzbehörde etwa 250 Brände auf einer Gesamtfläche von rund vier Millionen Hektar - mehr als am Vortag. Das entspricht etwa der Fläche der Schweiz. Mehr als 9000 Einsatzkräfte waren demnach landesweit vor Ort in den brennenden Wäldern.

Quelle: ntv.de, law/dpa

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