Panorama

Produktion von BlütenGeldfälscher nutzen öfter das Internet

15.05.2017, 17:06 Uhr
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Insgesamt wurden 2016 in Deutschland rund 108.700 falsche Banknoten sichergestellt. (Foto: picture alliance / Andreas Arnol)

Von der Bestellung der Hologramme über den Druck der Noten bis zum Vertrieb: Immer mehr Geldfälscher nutzen die Anonymität des Internets für die Herstellung und Verbreitung von Blüten. Das Bundeskriminalamt muss deswegen seine Ermittlungsarbeit ändern.

Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor immer mehr Geldfälschern im Internet. Nach BKA-Schätzungen liegt der Anteil von Fälschungen mit Bezug zum Internet bei mehr als 30 Prozent an der Gesamtmenge in Deutschland - Tendenz steigend. "Damit ändert sich auch die Rolle Deutschlands", erklärte BKA-Präsident Holger Münch in Wiesbaden. "Während bei uns in der Vergangenheit Falschgeld vorwiegend verbreitet wurde, sind in den letzten Jahren immer häufiger auch Herstellungsstätten ermittelt worden."

Die Fälscher wickelten dabei von der Bestellung der Hologramme über den Druck der Noten bis zum Vertrieb der gefälschten Scheine alle Schritte im Darknet als verdecktem Teil des Internets ab, erklärte Münch. Aufgrund dieser Entwicklung ändere sich auch die Ermittlungsarbeit. Es wachse ein junger, IT-affiner Täterkreis heran, der die Anonymität des Darknets gezielt nutze, um seine Identifizierung zu erschweren. Falschgeldgeschäfte würden mittels digitaler Währung abgewickelt und persönliche Kontakte vermieden.

Nach Angaben des BKA-Chefs nahm die Zahl der Falschgelddelikte im Vorjahr zwar um 13 Prozent auf rund 75.500 ab. Bei den Ermittlungsverfahren habe es dagegen eine Zunahme um 18 Prozent auf mehr als 4100 Fälle und bei den konkreten Ermittlungen gegen Tatverdächtige ein Plus von 13 Prozent auf 3454 Verdächtige gegeben. Alleine bei der Herstellung von Falschgeld habe der Zuwachs bei mehr als 60 Prozent gelegen.

Insgesamt wurden 2016 nach Angaben von Münch in Deutschland rund 108.700 falsche Banknoten sichergestellt - rund drei Prozent weniger als im Vorjahr. Der Schaden durch die festgestellten Euro-Falschnoten habe mit 4,2 Millionen Euro jedoch einen der höchsten Werte seit der Euro-Bargeldeinführung im Jahr 2002 erreicht. Dabei sei die gefälschte 50-Euro-Banknote erneut am häufigsten registriert worden.

Quelle: jki/dpa

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