Panorama

Wollte viele Menschen töten Gericht schickt Messerangreiferin von Siegen lebenslang in Haft

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Die Angreiferin fügte drei Männern lebensgefährliche Schnittverletzungen zu.

Die Angreiferin fügte drei Männern lebensgefährliche Schnittverletzungen zu.

(Foto: picture alliance/dpa/Sascha Ditscher)

In einem Bus auf dem Weg zu einem Siegener Stadtfest kommt es im August 2024 zu einer Messerattacke. Das Ungewöhnliche: Es ist eine Frau, die auf mehrere Männer einsticht. Die erleiden schwere Verletzungen. Eigentlich wollte die Frau sie töten. In Haft muss sie dennoch.

Mehr als ein halbes Jahr nach einem Messerangriff in einem Bus im nordrhein-westfälischen Siegen mit mehreren Verletzten ist eine 32-Jährige vom dortigen Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Angeklagte wurde unter anderem des versuchten Mordes schuldig gesprochen, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Die 32-Jährige hatte Ende August in dem in Richtung eines Stadtfests fahrenden Bus auf vier Menschen eingestochen.

Drei von ihnen schwebten in Lebensgefahr, überlebten aber die Tat. Laut Anklage hatte die Frau mehrere Messer dabei, als sie am 30. August in den Bus in Richtung des Siegener Stadtfests stieg. Drei Männer erlitten durch die Tat lebensgefährliche Stichverletzungen am Hals.

Eine Frau soll Schnitte am Arm erlitten haben. Zwei weitere Frauen bekamen Panikattacken. Die sechs betroffenen Fahrgäste waren laut früheren Ermittlerangaben zwischen 16 und 30 Jahre alt. Im Zuge der Ermittlungen gab die Tatverdächtige an, sie habe so viele Menschen wie möglich töten wollen. Hinweise auf ein politisches oder religiöses Tatmotiv gab es nicht.

Das Gericht ging davon aus, dass die Angeklagte voll schuldfähig war. Von einer Milderung der Strafe mit Blick auf die Versuchstaten sah das Gericht ab - unter anderem wegen der Folgen für die Opfer und der erheblichen Verletzungen. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht.

Der Messerangriff im Umfeld des Siegener Stadtfests hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Nur eine Woche zuvor waren bei einem Messerangriff auf einem Stadtfest in Solingen in Nordrhein-Westfalen drei Menschen getötet und acht weitere teils schwer verletzt worden. Der Fall löste eine Debatte über Abschiebungen und ein Messerverbot aus.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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