Mehr als 10.000 Zika-InfektionenGesundheitsnotstand in Puerto Rico

In den vergangenen Monaten haben sich in Puerto Rico so viele Menschen mit dem Zika-Virus infiziert, dass US-Behörden vom Notstand sprechen. Das soll vor allem Hilfe ermöglichen.
Wegen mehr als 10.000 Zika-Infektionen haben die US-Behörden den Gesundheitsnotstand für Puerto Rico ausgerufen. Die Entscheidung von Gesundheitsministerin Sylvia Burwell erlaube es der Regierung in Washington, "der puertoricanischen Regierung zusätzliche Unterstützung zu liefern", teilte ihr Ministerium mit, ohne Details zu nennen. Puerto Rico steckt in einer tiefen Schuldenkrise, vielerorts ist die medizinische Versorgung problematisch.
In den vergangenen sieben Monaten infizierten sich in Puerto Rico nach Angaben der örtlichen Behörden 10.690 Menschen mit dem Zika-Virus, darunter 1035 schwangere Frauen. Die Dunkelziffer werde höher eingeschätzt, weil nicht alle Fälle gemeldet würden, hieß es aus Washington. Allein in der vergangenen Woche seien mehr als 1900 Infektionen diagnostiziert worden.
Krankheit meist ungefährlich
Die von Mücken und in seltenen Fällen durch Geschlechtsverkehr übertragene Krankheit ist in der Regel ungefährlich. Bei Schwangeren kann sie jedoch dazu führen, dass ihre Babys mit Mikrozephalie geboren werden. In diesem Fall haben die Kinder einen ungewöhnlich kleinen Kopf, was zu schweren Entwicklungsproblemen führen kann.
Zika hat sich seit vergangenem Jahr schnell in ganz Lateinamerika ausgebreitet. Im Juli meldete der US-Bundesstaat Florida die ersten Fälle in den USA, die sich nicht bei Auslandsreisen, sondern daheim mit dem Zika-Virus infiziert hatten.