Nach dem gewaltsamen Tod eines 49-jährigen Taxifahrers in Berlin erlässt ein Gericht Haftbefehl gegen einen verdächtigen Mann. Dieser war in Schleswig-Holstein festgenommen worden. In Berlin findet unterdessen eine Abschiedszeremonie für das Todesopfer statt.

Eine Woche nach der tödlichen Messerattacke auf einen Taxifahrer im Berliner Grunewald hat das Amtsgericht Flensburg Haftbefehl wegen Totschlags gegen einen 24-Jährigen erlassen. Das Gericht sei damit dem Antrag der Berliner Staatsanwaltschaft gefolgt, teilte ein Sprecher mit. Der Beschuldigte solle nun nach Berlin überstellt werden. Der Mann war am vergangenen Samstag in Schleswig-Holstein festgenommen worden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

Hintergrund war zunächst ein Auslieferungsverfahren wegen eines anderen Tötungsdelikts, das bei der Generalstaatsanwaltschaft Köln anhängig ist. Der Mann soll am 4. April seine Lebensgefährtin in Belgien getötet haben und nach Deutschland geflohen sein. Am 6. April soll er dann in Berlin den 49 Jahre alten Taxifahrer getötet haben. Das Opfer war von einem Passanten gefunden worden. Zeugen versuchten noch, den Mann zu retten. Der Taxifahrer starb jedoch im Krankenhaus. Unbestätigten Medienberichten zufolge hatte der Taxifahrer bei der Attacke einen Stich in den Hals erlitten.

Unterdessen nahm am heutigen Donnerstag die Familie des getöteten Taxifahrers Abschied von dem 49-Jährigen. Zu der Beerdigungszeremonie in der Sehitlik-Moschee in Berlin-Neukölln kamen auch zahlreiche Taxifahrerinnen und -fahrer. Bestattet werden soll der Vater eines 14-jährigen Sohnes und einer 22 Jahre alten Tochter in seinem Heimatdorf am Schwarzen Meer, wie seine Nichte sagte. "Wir sind in Trauer und zugleich in einem Schockzustand", sagte die 31-Jährige.