Nach Toten in Niedersachsen Gewitter verursacht Flugausfälle in Berlin
23.06.2017, 04:54 Uhr
Die Unwetterfront über Deutschland zieht in der Nacht über Berlin und Brandenburg hinweg. Zuvor hatte sie im Norden Deutschlands bereits Menschenleben gefordert. An den Flughäfen der Hauptstadt fallen Flüge aus. Besserung ist jedoch in Sicht.
Heftige Unwetter sind in der Nacht über Deutschland hinweggezogen. Betroffen waren vor allem die östlichen Bundesländer und Berlin. In der Hauptstadt fielen an den Flughäfen Schönefeld und Tegel in der Nacht erneut Flüge aus oder starteten verspätet, wie die Flughafengesellschaft über Twitter mitteilte. Mit entsprechenden Auswirkungen sei auch am Freitagmorgen zu rechnen, hieß es. Auch im Süden Deutschlands gewitterte es am späten Donnerstagabend heftig, das große Chaos blieb dort aber aus.
Am Abend tobte das Unwetter besonders in Niedersachsen. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben: Ein 50-Jähriger wurde in der Nähe von Uelzen in Niedersachsen in einem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen. Im Kreis Gifhorn starb eine 83 Jahre alte Frau, nachdem sie mit ihrem Auto durch das Geäst eines umgestürzten Baumes gefahren war.
Der Zugverkehr zwischen Hamburg und Hannover sowie Hamburg und Bremen war bis zuletzt unterbrochen, während der Fernverkehr von Hamburg und Hannover nach Berlin am Abend zunächst wieder aufgenommen wurde. Am Bremer Hauptbahnhof waren nach Polizeiangaben zeitweise mehr als 800 Menschen gestrandet. Sie wurden versorgt, kamen in umliegenden Hotels unter oder setzten ihre Reise mit anderen Verkehrsmitteln fort. In Hamburg, Hannover, Bremen und Kassel stellte die Bahn Züge mit Schlafwagen als Notunterkünfte bereit.
Wegen eines Unwetterschadens auf der Bahnstrecke zwischen Bielefeld und Gütersloh ist auch der Fernverkehr zwischen Berlin und Düsseldorf unterbrochen. Auch der Regionalverkehr ist betroffen, wie eine Bahnsprecherin sagte. Ein ICE musste seine Fahrt auf der Strecke gegen 3.00 Uhr unterbrechen und wurde später mit einer Diesellok abgeschleppt.
Gewitter am Alpenrand möglich
In Hannover musste ein Guns-N'-Roses-Konzert unterbrochen werden. Die Band spielte die Schau vor 70.000 Zuschauern später zu Ende. Besucher beim "Hurricane"-Festival in Scheeßel bei Bremen flohen am Abend kurzzeitig vor dem Regen in ihre Autos.
Am Freitag gibt es in den östlichen Landesteilen zu Beginn noch letzte Schauer- und Gewitterreste aus der Nacht, die aber rasch ostwärts abziehen, so n-tv Meteorologe Björn Alexander. "Dahinter wird es für die meistens von uns von Westen her freundlicher bei einem trockenen Mix aus Sonne und Wolken." Hartnäckiger seien die Wolken mit etwas Regen allerdings im Norden und "in Richtung Alpen sind nachmittags einzelne Gewitter möglich". Dabei bleibe es südlich der Mainlinie oft noch hochsommerlich mit 28 bis 34 Grad.
Quelle: ntv.de, kst/dpa